Kanzlerkandidatur von Merkel sorgt für Unruhe in der CSU
Die Kanzler-Kandidatur von Angela Merkel erfreut nicht alle in der CSU. Der Kurs von CSU-Chef Horst Seehofer wird dennoch unterstützt.
So ganz verschmerzt hat die CSU die Entscheidung ihrer Parteiführung, sich hinter CDU-Chefin Angela Merkel als Kanzlerkandidatin zu stellen, offenbar noch nicht. Zwar war man sich am Mittwochabend in der Fraktionssitzung der CSU Landtag weitgehend einig, dass es zur Geschlossenheit der Union im bevorstehenden Bundestagswahlkampf „keine Alternative“ gebe. Doch offenbar sind, wie Teilnehmer berichteten, noch längst nicht alle davon überzeugt, dass man mit Merkel als Spitzenkandidatin auch ans Ziel kommt.
CSU-Chef Horst Seehofer und mehrere Minister der Staatsregierung warben deshalb in der Sitzung eindringlich um Unterstützung für Merkel. Man müsse jetzt zusammenstehen und den Vorwärtsgang einlegen, um Rot-Rot-Grün zu verhindern, lautete die Marschroute.
Kandidiert Seehofer für dritte Amtszeit?
Einzelne Abgeordnete sprachen allerdings von einem enormen Glaubwürdigkeitsproblem, andere berichteten von zunehmenden Parteiaustritten und einer Art Anti-Merkel-Stimmung an der Basis. Es gebe sogar Ortsvereine, die im Bundestagswahlkampf keine Werbung für Merkel machen wollten. Dabei gibt es offenbar auch einen Unterschied zwischen Stadt und Land.
In den Ortsvereinen der Städte sei die Stimmung eher für Merkel. Abgeordnete aus einigen ländlichen Regionen sehen da deutlich mehr Probleme. Zumindest in der CSU-Landtagsfraktion sei man sich nach langer Debatte aber einig gewesen, Seehofers Kurs mit Merkel zu unterstützen, hieß es nach der Sitzung.
Neue Spekulationen gibt es seit Mittwoch um die Zukunftspläne des CSU-Chefs. Nach einem Bericht der Süddeutschen Zeitung hat Seehofer beim Berchinger Rossmarkt angedeutet, für eine dritte Amtszeit zu kandidieren. mit dpa
Die Diskussion ist geschlossen.