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  3. Umfrage: Kassenpatienten müssen in Bayern deutlich länger warten

Umfrage
29.12.2015

Kassenpatienten müssen in Bayern deutlich länger warten

Eine Erhebung der Grünen zeigt, dass Kassenpatienten deutlich länger auf einen Termin beim Facharzt warten müssen als privat Versicherte.
Foto: Eunikas, Fotolia

In Bayern dauert es bei Kassenpatienten im Vergleich zu Privatversicherten durchschnittlich 23 Tage länger, bis sie einen Termin beim Facharzt bekommen. Menschen im Allgäu haben es noch schlechter.

Schlechte Aussichten für Kassenpatienten in Bayern: Sie müssen im Durchschnitt 23 Tage länger als Privatversicherte auf einen Termin bei einem Facharzt warten. Erhalten Privatpatienten im Freistaat in der Regel bereits nach sieben Tagen einen Termin, sind es bei gesetzlich Versicherten satte 30 Tage. Das ergab eine telefonische Erhebung der Grünen-Bundestagsabgeordneten Doris Wagner (München), die unserer Zeitung vorliegt.

Am größten ist die Differenz im Allgäu sowie im Raum Bayreuth/Bamberg/Hof. Dort müssen gesetzlich Versicherte sogar 27 Tage länger auf einen Termin warten als Mitglieder von Privatkassen. In Würzburg sind es 24 Tage, in Augsburg 22 Tage.

Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) und die bayerische Ärztekammer haben die inzwischen zurückgewiesen. Die Wartezeiten im Freistaat gehörten sowohl im europäischen als auch im deutschen Vergleich mit zu den kürzesten, sagte Huml am Dienstag in München. "Insgesamt sind Wartezeiten auf Facharzttermine in Bayern allenfalls nur punktuell ein Problem." Der stellvertretende Sprecher der Landesärztekammer, Jodok Müller, sagte, es sei zwar richtig, dass gesetzlich Versicherte unter Umständen länger auf einen Termin warten müssten. Notfälle würden aber stets sofort behandelt. 

Grünen-Politikerin Wagner: "nicht hinnehmbar"

Grünen-Politikerin Doris Wagner jedoch kritisierte die Ungleichbehandlung. „Es ist nicht hinnehmbar, dass es solche Unterschiede gibt, gerade für Kassenpatienten mit ernsthaften Problemen“, sagte sie unserer Zeitung. Da aber Ärzte für die Behandlung eines Privatpatienten mehr als das Doppelte an Honorar erhalten als für einen gesetzlich Versicherten, sei die Bevorzugung bei der Terminvergabe „nachvollziehbar“.

Mitarbeiter der Grünen-Bundestagsfraktion hatten im Herbst bei 350 Facharztpraxen in ganz Bayern je zwei Mal in kurzen Abständen hintereinander angerufen und um einen Termin gebeten, einmal als Kassenpatient und einmal als Privatversicherter. Ausgewählt wurden dabei sieben Fachrichtungen – Haut, Auge, Hals-Nasen-Ohren, Neurologie, Kardiologie, Radiologie und Orthopädie. Die gute Nachricht: Bei gut 30 Prozent der angerufenen Praxen machte es keinen oder kaum einen Unterschied, wie man versichert war. In mehreren Fällen unterschieden sich die Wartezeiten dagegen um mehr als 100 Tage.

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Spitzenreiter war ein Augenarzt aus Kaufbeuren: Der Privatversicherte erhielt bereits nach sieben Tagen einen Termin, der gesetzlich Versicherte hingegen erst nach 260 Tagen.

Gesetzlich Versicherte auf dem Land müssen noch länger warten

Weiteres Ergebnisse der Erhebung: In den Großstädten geht es den Mitgliedern von AOK, DAK, BarmerGEK oder der Technikerkasse deutlich besser als in den ländlichen und strukturschwachen Gebieten. So müssen in München gesetzlich Versicherte nur 19 Tage länger auf einen Facharzttermin warten als Privatpatienten, in Augsburg und Nürnberg sind es 22 Tage. Das liegt nach Ansicht der bayerischen Grünen-Parlamentarierin Wagner daran, dass Großstädte keinen Mangel an Fachärzten haben, in der Regel sogar überversorgt sind, während das Allgäu sowie Oberfranken und die Oberpfalz eher unterversorgt sind.

Eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns (KVB) bestätigte, dass es in Bayern unterversorgte Gebiete gebe. Deswegen liefen von Staatsregierung und der KVB Förderprogramme. Im bundesweiten Vergleich stehe Bayern bei den Wartezeiten am besten da.

Die Grünen sehen noch einen weiteren Grund: Auf dem Land sind die Kassenpatienten im Durchschnitt älter als in der Stadt. Sind sie in Hof oder Kaufbeuren 46 beziehungsweise 45 Jahre alt, sind sie in München unter 42 Jahre. Dieser Unterschied dürfte sich auch in der Häufigkeit der Arztbesuche und somit volleren Terminkalendern der Ärzte bemerkbar machen.

„Der demografische Wandel darf nicht dazu führen, dass bestimmte Gebiete bei der Arztversorgung abgehängt werden“, sagte Wagner.

Landesärztekammer: Bei Schmerzpatienten gibt es keine Vorzugsbehandlung

Der Präsident der Bayerischen Landesärztekammer, Max Kaplan, kann sich gravierende Unterschiede bei den Wartezeiten nicht vorstellen: „Dass ein Kassenpatient drei Monate länger auf einen Termin warten muss, ist für mich unvorstellbar.“ Bestehe keine akute Dringlichkeit, seien ein paar Tage Unterschied in der Wartezeit für einen Termin möglich. Bei Schmerzpatienten gebe es keine Vorzugsbehandlung von Privatversicherten. Das sieht ein Sprecher des Verbandes der Privaten Krankenversicherung genauso: „Fakt ist: Notfälle werden in Deutschland immer umgehend behandelt – da fragt kein Arzt nach dem Versichertenstatus. Und auch sonst haben wir hier im internationalen Vergleich die kürzesten Wartezeiten für alle.“

Auch die vom Gesetzgeber beschlossenen Terminservicestellen für gesetzlich Versicherte werden nach Ansicht der Grünen-Abgeordneten die zum Teil erheblichen Unterschiede bei der Terminvergabe nicht ändern. „Die Kassenpatienten bekommen dann zwar einen Termin innerhalb eines Monats, aber eben erst am Ende dieses Zeitraums.“

Die Parlamentarierin verwies darauf, dass nur die von den Grünen geforderte Bürgerversicherung diese Ungerechtigkeit beseitige. „Hier zahlen alle nach ihrer Leistungsfähigkeit in einen Topf und damit haben der Arzt oder die Ärztin keine Gründe, bestimmte Patienten zu bevorzugen.“ (mit BR)

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