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  3. Boko Haram: Kaufbeurer Geisel ist frei: "Ich wusste nicht, ob ich überleben würde"

Boko Haram
21.01.2015

Kaufbeurer Geisel ist frei: "Ich wusste nicht, ob ich überleben würde"

Die Geisel Eberhard N. aus Kaufbeuren ist wieder frei.
Foto: Nagla Killian Chimtom, dpa

Sechs Monate hielt die Terror-Miliz Boko Haram den Kaufbeurer Eberhard N. in ihrer Gewalt. Er litt unter Todesangst, verlor 50 Kilo. Nun rettete ihn eine kamerunische Spezialeinheit.

Er habe nicht gewusst, ob er überlebt, sagt Eberhard N. Es ist einer seiner ersten Sätze, nachdem er aus der Militärmaschine am Flughafen von Jaunde gestiegen ist. Der 69-jährige Allgäuer ist ausgemergelt, wirkt erschöpft. 50 Kilogramm habe er während der Gefangenschaft verloren, sagt er. Doch das dürfte nebensächlich sein. Denn Eberhard N. hat überlebt.

Die neu gewonnene Freiheit des Entwicklungshelfers aus Kaufbeuren ist da erst wenige Stunden alt. Über die spektakuläre Befreiungsaktion ist wenig bekannt. Wie Kameruns Staatschef Paul Biya am Mittwoch mitteilt, haben Spezialkräfte der kamerunischen Armee den Allgäuer in der Nacht aus der Gewalt der Terror-Miliz Boko Haram befreit. Vermutlich waren auch westliche Spezialkräfte beteiligt, Biya spricht von „befreundeten Ländern“. Wo und wie der Zugriff erfolgte und ob die Geiselnehmer getötet wurden – darüber schweigen sich die Behörden aus.

Eberhard N.: "Sie haben mich nicht gefoltert"

Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes in Berlin bestätigt am Mittwoch lediglich, dass der Deutsche in die Hauptstadt des westafrikanischen Landes gebracht worden ist. Und er bedankt sich bei der Regierung Kameruns „für die sehr gute und vertrauliche Zusammenarbeit“. Wie die letzten Monate des dreifachen Vaters ausgesehen haben, kann man daher nur erahnen. Monatelang war er als Geisel in der Gewalt einer Organisation, die Terror-Experten wie Rolf Tophoven als „völlig durchgeknallte Bande“ beschreiben – und deren Schreckenstaten derzeit fast täglich die Zeitungsspalten füllen.

Eberhard N. verrät bei seiner Ankunft am Flughafen vor Journalisten nur wenige Details. Es sei komplett dunkel gewesen, wo er gefangen gehalten wurde, berichtet er. Niemand habe mit ihm kommuniziert. „Diese Aktion hat mich bis zum Schluss viele Nerven gekostet", sagt er. Er habe gedacht, die Geiselnehmer würden ihn töten. „Wir sind einen langen Weg durch den Wald gelaufen. Sie haben mich nicht gefoltert. Aber es war schlimm.“

Boko Haram droht mit dem Tod von Eberhard N.

Begonnen hatte das Martyrium am 16. Juli 2014 in der Stadt Gombi, im Nordwesten Nigerias. Eberhard N., der sich nach seinem Ausscheiden als Ausbilder bei der Technischen Luftwaffenschule in Kaufbeuren einem privaten Entwicklungshilfedienst angeschlossen hat und immer wieder für mehrere Wochen in Afrika war, leitete in der Region eine Ausbildungseinrichtung für Jugendliche. Menschen vor Ort berichten, dass der Kaufbeurer auch in seiner Freizeit immer wieder bei Reparaturarbeiten half und in der Stadt sehr beliebt war.

An diesem verhängnisvollen Morgen im Juli wurde er auf offener Straße von mehreren Männern angehalten. Es habe ausgesehen, als würden sie ihn um etwas bitten, berichteten Augenzeugen damals. Eberhard N. kurbelte offenbar noch das Fenster seines Wagens herunter – doch die Männer wollten keine Hilfe. Sie zogen Masken auf, holten Waffen heraus und zwangen den Entwicklungshelfer mitzukommen.

Es ist der Beginn von bangen Wochen. Beim Auswärtigen Amt in Berlin wurde  – wie in solchen Fällen üblich – ein Krisenstab eingerichtet. Nach Informationen unserer Zeitung wurden auch deutsche Sicherheitskräfte in die nigerianischen Hauptstadt Abuja entsandt. Ob sie mit den Entführern Kontakt aufnahmen, ob es Verhandlungen etwa über ein Lösegeld gab, ist unklar.

Anfang Dezember verschärfte sich die Lage. Im Internet tauchte ein Video von Boko Haram auf. Der Anführer der Terror-Sekte, Abubakar Shekau, drohte darin mit dem Tod des Entwicklungshelfers. Die Worte sind drastisch und verstörend. „Wir halten euren Deutschen gefangen“, heißt es in dem Video. Man könne ihn „zerhacken, abschlachten oder erschießen.“

Doch dazu kommt es nicht. Als der Erfolg am Mittwoch auch in seiner Heimat bekannt wird, spricht Kameruns Staatschef Biya von einem „Happy End“. Wann Eberhard N. nach Hause zurückkehren kann, ist unklar. mit afp

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