Kein Blitz mehr: Polizei in Bayern jagt Raser mit neuen Radarfallen
Bayern führt neue, präzisere Radarfallen ein. Sie blitzen mit einem unsichtbaren Infrarotblitz. Autofahrer merken dann nicht einmal mehr, wenn sie geblitzt werden.
Sie ist unsichtbar für den Autofahrer, misst sekundengenau und liefert gestochen scharfe Bilder – die neue Radarfalle der bayerischen Polizei. Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann (CSU) will zur Erhöhung des Kontrolldrucks künftig das digitale Geschwindigkeitsmesssystem Traffistar S330, unter anderem für Schilderbrücken, einsetzen lassen.
Seit 2008 ist es bereits in Pilotprojekten an Autobahnbrücken oder im Aubinger Tunnel getestet worden. „Die Erprobung ist erfolgreich verlaufen“, heißt es. Herrmann wird am kommenden Montag an der Autobahnumgehung München auf Höhe Aschheim eine dieser neuen Anlagen vorstellen.
Hohe Geschwindigkeit ist Hauptunfallursache
Das Problem für Autofahrer dabei ist: Die Digitalkamera schießt Raser mithilfe eines kaum wahrnehmbaren Infrarotblitzes ab. „Hinterm Steuer nimmt man keinen Blitz wahr“, sagen Betroffene. So können Verkehrssünder ohne es zu merken zu Wiederholungstätern werden, wenn sie immer an derselben Stelle zu schnell fahren.
Auf der anderen Seite scheint Druck nötig zu sein. Zu hohe Geschwindigkeit ist nach wie vor die Hauptunfallursache bei Verkehrsunfällen mit Schwerverletzten und Toten, berichtet das Innenministerium. Allein 2013 mussten wegen überhöhten Tempos auf Bayerns Straßen 200 Menschen ihr Leben lassen, 39 davon auf Autobahnen.
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