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Umwelt
18.12.2017

Kettershausen im Unterallgäu: Das Natur-Dorf

Kettershausen im Unterallgäu: Der Ort hat rund 1850 Einwohner und eine Kirche. Aber kein Zentrum und keinen Metzger mehr. Kettershausen will sich jetzt zur „Natur-Gemeinde“ machen.
2 Bilder
Kettershausen im Unterallgäu: Der Ort hat rund 1850 Einwohner und eine Kirche. Aber kein Zentrum und keinen Metzger mehr. Kettershausen will sich jetzt zur „Natur-Gemeinde“ machen.
Foto: Gemeinde Kettershausen

Die meisten Gemeinden wollen möglichst viel Gewerbe ansiedeln. Das unscheinbare Kettershausen im Unterallgäu verfolgt ein ganz anderes Ziel.

Kettershausen ist ein eher unscheinbarer Ort mit einer Kirche, aber ohne Zentrum, geplagt vom Verkehr der stark befahrenen B300. Der Metzger hat geschlossen, das Nötigste – auch Obst und Gemüse – gibt es zu kaufen. Doch der Ort im Unterallgäu will in den nächsten Jahren von sich reden machen.

Kettershausen hat großes Potenzial, glaubt die Bürgermeisterin

Kettershausen mit seinen rund 1850 Einwohnern hat sich nämlich ein Ziel gesetzt: Es will „Natur-Gemeinde“ werden. Ein Titel, den es bislang in Bayern nicht gibt. Ein Titel, den sich die Gemeinde selbst geben will. Ein Titel, mit dem die Verantwortlichen im Rathaus zahlreiche Maßnahmen zum Schutz der Natur rund um Kettershausen verbunden haben, vor denen selbst anerkannte Naturschützer den Hut ziehen. Anton Burnhauser, der bei der Regierung von Schwaben über drei Jahrzehnte für den Natur- und Artenschutz kämpfte, hofft, dass viele andere dem mutigen Beispiel folgen. Während die meisten Gemeinden also möglichst viel Gewerbe anlocken wollen, setzt Kettershausen voll auf die Natur.

Bei der letzten Kommunalwahl bekam der Ort eine neue Bürgermeisterin: Susanne Schewetzky (CSU), hauptberuflich Kulturreferentin der Stadt Illertissen. Und einen nahezu komplett erneuerten Gemeinderat. Zu zwei Altgedienten kamen zehn Neue. In ihre Aufgaben haben sie mithilfe von Klausurtagungen und Workshops gefunden. Es ging darum, ihre Heimat zukunftsfähig zu machen. Der Gemeinderat unternahm eine Exkursion in die „Biodiversitätsgemeinde Tännesberg“ in der Oberpfalz, auch sie ist einmalig in Bayern. „Wir müssen uns nicht verstecken, sagt die Bürgermeisterin. Sie hat in München Geisteswissenschaften studiert und ist vor acht Jahren nach Kettershausen zurückgekehrt. Ihre Heimat bedeutet ihr viel. Sie ist kein Stadtmensch und sieht heute bei einem Spaziergang im Günztal vieles mit anderen Augen.

Kettershausen hat großes Potenzial, ist die Bürgermeisterin überzeugt. Unter anderem verfügt der Ort über ein großes Naturschutzgebiet, das Kettershauser Ried, mit artenreichen Orchideenwiesen im Frühjahr und Lebensraum für totholzliebende Tiere und Pflanzen. Die Gemeinde besitzt außerdem einen großen entwicklungsfähigen Kommunalwald.

Und nun kommt eine Naturschutzstiftung ins Spiel, ein idealer Partner für die ambitionierte Gemeinde. Die Stiftung KulturLandschaft Günztal mit Sitz in Ottobeuren. Für ein innovatives Grünlandprojekt wurde sie von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) mit Geld ausgestattet. Zwölf Landwirte konnten 2017 zur Mitarbeit gewonnen werden. Die Resonanz war überwältigend, sagt Projektbetreuer Sebastian Hopfenmüller. Entlang der Gewässer wurden 2,8 Kilometer Randstreifen angelegt und Heuwiesen mit Blühmischungen eingesät. Ein Meilenstein für die Artenvielfalt im Günztal. Auf einer extensiv genutzten Weide steht Original Braunvieh, eine alte wiederbelebte Allgäuer Rasse. Ein großer Acker wird auf Privatinitiative bald aufblühen.

Die Gemeinde war sich schnell einig mit der Stiftung, die sich dem Lebensraum Günztal unter dem Motto „Biotopverbund von der Quelle bis zur Mündung“ verschrieben hat. Und sie nahm Geld in die Hand. Pro Jahr stehen jetzt 10.000 Euro für die Anlage von Randstreifen, Heuwiesen, Saumzonen und die Ansaat mit artenreichen Blühmischungen zur Verfügung. Das Interessante für die Bauern: Sie haben eine private Vereinbarung und sind nicht an starre staatliche Förderprogramme gebunden. Der Einsatz für die Natur erfolgt ohne Zwang. In Absprache mit der Gemeinde können die Flächen auch drei Tage früher gemäht werden, wenn es das Wetter erfordert.

Das Unterallgäu ist ein landwirtschaftlicher Brennpunkt

Zudem hat die Gemeinde ein Planungsbüro mit einem umfassenden Vitalitätscheck der Infrastruktur beauftragt. Es sollen keine neuen Flächen verbraucht, keine Gewerbegebiete ausgewiesen, sondern es soll das vorhandene Potenzial genutzt werden. Ein Augenmerk richtet sich auf ältere Gebäude und eine zeitgemäße und zukunftsfähige Nutzung. Schewetzky freut sich über den Gestaltungsspielraum. Mit ihrem „jungen“ Gemeinderat setzt die 40-Jährige auf die Dorferneuerung, die in den nächsten Jahren starten soll. Das Dorfleben soll angekurbelt und der Erlebniswert erhöht werden. Ein brennendes Thema ist die B300. Die Verkehrsachse Augsburg-Memmingen ist eine große Belastung für die Anwohner. Bei einem Termin mit der Obersten Baubehörde soll ausgelotet werden, ob eine Verengung der Bundesstraße Entlastung bringen könnte.

Landrat Hans-Joachim Weirather (Freie Wähler) lobt die Bürgermeisterin und den Gemeinderat. Das Unterallgäu ist ein landwirtschaftlicher Brennpunkt: Die fruchtbaren Böden und die Niederschläge ermöglichen sechs Schnitte im Jahr. Das geht zu Lasten der Artenvielfalt. In Weirathers Jugend waren es drei bis vier. Die Folge: „Der Löwenzahn blüht und sonst nichts mehr.“ Umso wichtiger sei es, dass es in der Günz-Aue eine naturverträgliche Landwirtschaft gibt und sich bald wieder Blumenwiesen mit Blutströpfchen ausbreiten und man Zitronenfalter fliegen sieht.

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