Kommentar: ARD und ZDF gehören gründlich renoviert
Mit der Forderung nach einer Fusion von ARD und ZDF liegt Horst Seehofer in jedem Fall auf AfD-Linie. Das ist kein Zufall. Doch sein Vorstoß hat auch eine inhaltliche Komponente.
Am Wochenende musste sich CSU-Chef Horst Seehofer im ZDF gegen den Vorwurf wehren, seine Partei liege mit den Positionen in der Asylpolitik sehr nah am Programm der rechtspopulistischen Alternative für Deutschland.
Mit seiner Forderung nach einer Fusion von ARD und ZDF liegt Seehofer in jedem Fall auf AfD-Linie. Das ist kein Zufall. Dahinter steckt das Kalkül, populäre AfD-Forderungen aufzusaugen, um der Partei zumindest in Bayern den Rückenwind zu nehmen.
Doch der CSU-Vorstoß hat auch eine inhaltliche Komponente. Mit dem Angriff erhöht Seehofer den Druck auf die öffentlich-rechtlichen Sender, ihre aufgeblähten und für den Gebührenzahler teuren Strukturen effizienter zu gestalten.
Und in der Tat gehört das staatliche deutsche Rundfunksystem weltweit zu den teuersten seiner Art. Im Zeitalter der privaten Medienvielfalt ist es Zeit für eine gründliche Renovierung.
Der Bayerische Rundfunk hat sich bereits aufgemacht, Fernsehen, Radio und Online intelligenter zu verzahnen. Doch das wird auf Dauer nicht reichen. Das gesamte System gehört auf den Prüfstand. Vor allem das weniger in den Ländern verwurzelte ZDF.
Reaktionen auf Seehofers Wunsch, ARD und ZDF zusammenzulegen
Die Diskussion ist geschlossen.
»Und in der Tat gehört das staatliche deutsche Rundfunksystem weltweit zu den teuersten seiner Art.«
Das wäre noch OK, könnte sich eines der reichsten Länder der Erde ja leisten. Nur ist das Preis-Leistungsverhältnis teils einfach unterirdisch. Wenn man sich ansieht, was die BBC z. B. für ihr Geld abliefert, dann packt einen schon manchmal der Neid.
»Vor allem das weniger in den Ländern verwurzelte ZDF.«
Naja, auch bei den Ländern könnte man mal das Optimieren anfangen. Brauchen wir wirklich für alle 16 Bundesländer eine eigene Sportschau? Wenn dort wenigstens der ganze Regionale Sportkram gezeigt würde, aber die Bundesliga braucht nicht 17 mal durch gekaut werden. Bundessport in die bundesweiten Sender, regionaler Sport in die entsprechenden Ländersender, dann ist das akzeptabel. Um mal ein Beispiel zu nennen, wie sich das Preis-Leistungsverhältnis wieder verbessern könnte.