Kommentar: Der schwierige Gustl Mollath
Gustl Mollath macht es sich und seinen Verteidigern im Prozess nicht leicht. Seine Verschwörungstheorien zeichnen ein bedenkliches Bild, findet unser Autor.
Gustl Mollath ist ganz offensichtlich ein sehr schwieriger Mensch. Auch dies zeigt das Wiederaufnahmeverfahren. Eigentlich läuft der Prozess gut für ihn. Die Anklagepunkte Misshandlung und Freiheitsberaubung der Ehefrau sowie die Reifenstechereien werden ihm nach derzeitigem Stand nicht zu beweisen sein, ein Freispruch mangels Beweisen winkt.
Verschwörungstheorien statt sachlicher Argumente
Doch das reicht dem Mann, der fast sieben Jahre in der Psychiatrie saß, nicht. In obsessiver Weise will er eine Verschwörung gegen ihn nachweisen. Das war auch schon in früheren Verfahren und bei vielen Versuchen einer psychiatrischen Begutachtung ein Problem: Statt sachliche Argumente vorzulegen, verlor sich Mollath in Verschwörungstheorien. Mehrere Psychiater attestierten ihm Wahnvorstellungen.
Anwalt Strate wurde es zu viel
Nun wurde es sogar seinem Anwalt Gerhard Strate zu viel. Strate ist ein hervorragender Strafverteidiger, er hat sich den Fall selbst ausgesucht und ihn bisher kostenlos bearbeitet. Wenn er sagt, Mollath könne „nicht mehr Freund und Feind unterscheiden“, sagt das einiges über Mollaths Persönlichkeit.
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