Kommt neue Bewegung in den "Fall Peggy"? Vorwürfe gegen Polizei
Im Jahr 2001 verschwand die neunjährige Peggy spurlos. Obwohl es keine Beweise gab, wurde ein geistig Behinderter verurteilt. Nun scheint wieder Bewegung in den Fall zu kommen.
Vor elf Jahren verschwand die neunjährige Peggy im fränkischen Lichtenberg spurlos. Bis heute fehlt jede Spur von ihr. Im Jahr 2004 wurde schließlich der geistig behinderte Ulvi K. vom Landgericht Hof zu lebenslanger Haft wegen Mordes verurteilt. Aufgrund eines Geständnisses, das er unter Druck abgegeben haben soll und das er nicht lang darauf widerrief. Es gab keine Beweise, keine Augenzeugen, das Opfer wurde nie gefunden.
"Entscheidenden Spuren nicht mehr nachgegangen"
Nun macht sich eine Dokumentation des "Bayerischen Rundfunks" wieder an den "Fall Peggy". Autor Christian Stücken begleitet in der BR-Doku "Mord ohne Leiche" einen Anwalt, der den "Fall Peggy" neu aufrollen will. Der Anwalt ist laut BR von der Unschuld seines Mandanten überzeugt und erhebt in der Dokumentation schwere Vorwürfe gegen die Polizei: "Als man sich einmal auf Ulvi als Täter festgelegt hat, ist man entscheidenden Spuren nicht mehr nachgegangen", sagt der Anwalt.
Für die Doku, die heute um 21.15 Uhr im BR und um 23 Uhr in ausführlicher Fassung in der ARD läuft, hat der Autor den Fall noch einmal rekonstruiert. Und nach eigener Ansicht einen "Polizeiskandal" aufgedeckt. (AZ)
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