Kultusministerium gibt kein WM-frei
Am Sonntagabend den vielleicht ersten Sieg der deutschen Nationalmannschaft bei der WM feiern und dann am Montag schön ausschlafen - das dürfte für Bayerns Schüler wohl ein Wunsch bleiben.
Auf Nachfrage beim Kultusministerium hat sich Sprecher Dr. Ludwig Unger, strikt gegen ein solches "WM-frei" ausgesprochen. Schüler müssen also auch Montag - nach dem Deutschlandspiel - pünktlich zum Unterricht erscheinen.
"So geht es natürlich nicht", kommentiert Unger ein Gerücht, wonach eine Schule aus München später mit dem Unterricht beginne wolle.
Die Schulen müssten sich an den Stundenplan halten und könnten wegen der WM nicht den Unterricht verschieben. Die Schüler hätten ein Recht darauf, dass ein geregelter Unterricht stattfindet, sagt der Sprecher des Kultusministeriums.
Doch sollten sich die Schulen nicht daran halten, müssen sie dann im Fall der Fälle mit einer Strafe rechnen? Nicht unbedingt. "Das kommt auf die Rahmenbedingungen an", so Unger. Die Schulen hätten einen gewissen eigenverantwortlichen Handlungsfreiraum. Sprich, wenn die Schule die ausgefallenen Stunden nachholt, sollte das kein Problem sein. Doch Unger betont: Dieser Freiraum "darf nicht in Beliebigkeit ausarten".
Ohnehin, sagt Unger schmunzelnd, vielleicht sei ein späterer Unterrichtsbeginn gar nicht nötig. Der Sprecher zitiert Kultusminister Lduwig Spaenle wie folgt: "Ein Sieg der deutschen Mannschaft wird bestimmt den nötigen Motivationsschub geben."
Der Münchner Merkur hatte berichtet, eine Grundschule aus der Landeshauptstadt habe beschlossen: Am Montag ist WM-frei. In einer E-Mail an die Eltern stehe angeblich: "Am Morgen nach einem Spiel der deutschen Mannschaft sollen die Kinder ausschlafen und können später in die Schule kommen. Sicher sollte man hier nicht übertreiben, 11 Uhr ist sicher etwas spät, aber 9-10 Uhr wohl okay." AZ
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