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Fürth
07.05.2015

Laubhütte und Ritualbad: Jüdische Geschichte wird in Fürth erlebbar

Hebräische Buchstabiertafel Fürth, um 1800
Foto: © Jüdisches Museum Franken, Fürth und Schnaittach

Es sah nicht gut aus für das Jüdische Museum Franken: Es machte Verluste. Nun stehen die Zeichen auf Expansion: Das Fürther Museum bekommt einen Anbau und eine neue Außenstelle.

An ihrem ersten Arbeitstag als frischgebackene Direktorin des Jüdischen Museums Franken wollte Daniela Eisenstein vor zwölf Jahren eigentlich gleich wieder hinwerfen. Die 1999 in Fürth eröffnete Einrichtung hatte in den ersten vier Jahren ihres Bestehens unter Eisensteins Vorgänger eine Menge Schulden angehäuft. Eisenstein sollte als eine ihrer ersten Amtshandlungen damals den größten Teil des Personals entlassen. Der Trägerverein wollte das Museum nur noch in kleinem Rahmen betreiben. 

Davon kann heute keine Rede mehr sein: Diesen Freitag wird im Beisein von Innenminister Joachim Herrmann (CSU) der Spatenstich für einen 900 Quadratmeter großen Anbau gefeiert, den die Bayerische Landesstiftung mit 430 000 Euro bezuschusst. Im Juni ist zudem die Eröffnung einer Außenstelle in Schwabach geplant.

"In dem Fürther Anbau sollen vor allem große Sonderausstellungen über die Geschichte der Juden in Deutschland gezeigt werden", sagt Historikerin Eisenstein. Wegen der begrenzten räumlichen Verhältnisse sei das bislang so gut wie unmöglich. Schon für die Dauerausstellung sei eigentlich viel zu wenig Platz. Das Museum ist in einem Haus aus dem 17. Jahrhundert untergebracht. Erbaut hat es Josef ben Salomon Fromm, der erste hebräische Drucker Fürths. Das macht das Museum zu einer Besonderheit: "Unser Alleinstellungsmerkmal ist, dass sich das Museum direkt in einem ehemaligen jüdischen Wohnhaus befindet. Dadurch wird die jüdische Vergangenheit in jedem Raum spür -und sichtbar", erzählt Eisenstein und zeigt auf die "wunderschöne Stuckdecke". 

Über kleine Treppen gelangt man neun Meter tief in die feuchten Kellergewölbe zur aus dem Jahr 1702 stammenden "Mikwe" - das jüdische Ritualbad, das von einer Quelle gespeist wird. "Es ist das besterhaldenste jüdische Ritualbad in ganz Franken", schwärmt die Museumschefin. "Das behalten unsere Besucher eigentlich immer in Erinnerung." Das Gleiche gilt für die Laubhütte, in der jüdische Familien früher im Herbst das mehrwöchige Laubenhüttenfest zelebrierten. Dazu wurde das Dach der sogenannten "Sukka" geöffnet und mit Laub bedeckt. An der Decke sind noch Seile, Ösen und ein Flaschenzug erkennbar, mit denen die Dachelemente entfernt werden konnten.

10.000 Besucher kommen jedes Jahr

10 000 Besucher zählt das Jüdische Museum Franken derzeit jedes Jahr. Eine Außenstelle des Museums befindet sich in Schnaittach in einer ehemaligen Synagoge. "Durch die Vergrößerung der Ausstellung hoffen wir, wesentlich bekannter zu werden", sagt Eisenstein. Sie hat die Finanzierung von Projekten auf neue Füße gestellt. "Meine Hauptaufgabe in den ersten Jahren war der Schuldenabbau." Die 46-Jährige setzt verstärkt auf Museumspädagogik: "Wenn Schulklassen zu uns kommen, machen wir keine Frontalführungen, die Schüler sollen das Museum entdecken, am besten mit Projekten." 

Jeder Themenbereich hat seinen eigenen Raum. Die Zeit des Nationalsozialismus ist dabei nicht wesentlich größer gehalten als die anderen. Die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch, findet das gut: Zu oft werde mit dem Judentum allein der Holocaust assoziiert und nicht die fast 1800-jährige Geschichte der Juden in Deutschland. "Gerade in Franken gab es bereits sehr früh größere jüdische Gemeinden, die zu großer Blüte heranreiften und die deutsche Gesellschaft maßgeblich prägten und bereicherten", berichtet Knobloch, die von 1942 bis 1945 Unterschlupf bei einer fränkischen Bauernfamilie fand und dadurch die Shoa überlebte. "Ich beobachte mit Freude und Bewunderung, wie sich das Jüdische Museum in Fürth entwickelt", betont sie.

Daniela Eisenstein will Juden "nicht in die Opferrolle drängen". Ihr gehe es vor allem darum, dass die Museumsbesucher möglichst viel über jüdische Traditionen erfahren. So ertönt an einer Stelle das Schofar, ein Widderhorn, das an Neujahr im Gottesdienst als Aufforderung zur inneren Ruhe geblasen wird. Woanders riecht es auffällig nach Nelken - der typische Duft einer Hawdala-Zeremonie, die den Feiertag Schabat von der restlichen Arbeitswoche trennt.

Anfang Juni kommt mit Schwabach die zweite Dependance hinzu: Eine historische Laubhütte mit Wandmalerei aus spätbarocker Zeit. Und ans Kündigen denkt Eisenstein schon lange nicht mehr. "Mein Blick ist optimistisch nach vorne gerichtet." Von Roland Beck, dpa

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