Lebensgefahr: Mädchen steigen für Selfies in den Bahntunnel
Zwei zwölf und 17 Jahre alte Mädchen haben in München für spektakuläre Fotos ihr Leben aufs Spiel gesetzt. Sie waren in einen Eisenbahntunnel gestiegen, um sich dort abzulichten.
Der Selfie-Wahnsinn spielte sich nach Angaben der Bundespolizei am Pfingstmontag gegen 21 Uhr im Tunnel Ganghoferstraße ab. Ausgerüstet mit mehreren Taschenlampen, einer Digitalkamera und Stativ waren die Mädchen offenbar ganz bewusst zu diesem Ort gegangen, um spektakuläre Bilder zu machen. Dass sie sich für diese Foto-Session in Lebensgefahr begaben, war den zwölf- und 17-jährigen Mädchen scheinbar nicht bewusst.
Phänomen "Selfies im Gleis" erhält neue Dimension
Ihre Aktion hat dem Phänomen "Selfies im Gleis" eine "neue Qualität" gegeben, sagt Andrea Seefelder, Präventionsbeauftragte der Bundespolizeiinspektion München. "Im Tunnel erhöht sich die Gefahr, da Lokführer dort Personen kaum wahrnehmen können. Es besteht Lebensgefahr!"
Als bekannt geworden war, dass sich die beiden Mädchen in dem Tunnel aufhalten, wurde der Zugverkehr sofort eingestellt, die Polizei suchte und fand die Mädchen schließlich binnen kurzer Zeit. Um sicher zu gehen, dass sich keine weiteren Jugendlichen im Tunnel verstecken, kamen Suchhunde zum Einsatz.
Der Datenträger der Digitalkamera wurde sichergestellt, die Kinder zusammen mit den Eltern zu einem Präventionsgespräch bei der Bundespolizei eingeladen.
Immer wieder Selfies auf den Gleisen
Ein solches absolvierten am ersten Ferientag auch zwei 15-Jährige, die am 8. Mai in St. Koloman im Gleis der S-Bahn waren, um Fotos von sich zu schießen. Eine der beiden jungen Damen stand am Bahnhof auf den Gleisen, um ihre Freundin von dort aus zu fotografieren. Sie hätten nicht damit gerechnet, dass die S-Ban pünktlich sei, gaben sie als Begründung für ihr riskantes Manöver an. (awe)
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