Liftbetreiber ziehen Bilanz: Durchwachsene Saison
Schwacher Start, gutes Finale - die Saisonbilanz der bayerischen Skigebiete fällt durchwachsen aus.
Nach einem zähen Start hat die allmählich zu Ende gehende Wintersportsaison vor allem im Februar doch noch Fahrt aufgenommen. In den bayerischen Skigebieten fällt die Bilanz durchwachsen aus. Schwacher Start, gutes Finale - so lässt sich die vorläufige Bilanz der Liftbetreiber auf den Punkt bringen.
"Höhepunkt war die Faschingswoche", sagt Matthias Stauch von der Zugspitzbahn in einer vorläufigen Bilanz. Die Schneeverhältnisse und das Wetter hätten in der dritten Februarwoche für ideale Pistenbedingungen gesorgt. Damit wurde der schleppende Saisonstart teils ausgeglichen. Wegen Schneemangels hatte der Skibetrieb auf der Zugspitze erst am 28. Dezember 2014 aufgenommen werden können. "Die zweite Hälfte der Weihnachtsferien lief ganz gut", bilanziert Stauch.
Dafür ist der Geschäftsführer mit dem Januar alles andere als zufrieden: "Da lief es sehr zäh". Zudem habe das Wetter an mehreren Tagen verrückt gespielt. "Einmal hatten wir in 2000 Metern Höhe 17 Grad plus." Doch alles in allem ist Stauch zufrieden: "Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen."
Ähnlich fällt die Bilanz der Brauneck-Bergbahn nahe Bad Tölz aus. "Der Start verlief schleppend, über den Verlauf von Mitte Januar bis Ende März können wir aber nicht jammern", sagt Antonia Asenstorfer. "Vor allem über die Faschingstage war prima Skiwetter." An das Ergebnis der Saison 2012/2013 reiche die Bilanz freilich nicht heran.
Anders sieht es Harald Gmeiner vom Skibetrieb am oberbayerischen Sudelfeld: "Wir hatten von Mitte Januar an eine bombastische Saison." Die Betreiber nahmen zum Winterbeginn einen neuen Sechser-Sessellift und Dutzende neuer Schneekanonen in Betrieb. Vor allem der Bau des dafür notwendigen Speichersees stieß bei Umweltschützern auf Kritik. Anfangs verhinderte warmes Wetter das Erzeugen von Kunstschnee. "Doch danach lief es blendend", erläutert Gmeiner. "Es war schön zu erleben, wie unsere Gäste mit lachenden Gesichtern unterwegs sind."
Im Allgäu fällt die Bilanz eher durchschnittlich aus. "Es war kein schneereicher Winter, aber es hat immer gut gereicht", sagt Augustin Kröll von den Oberstdorfer Bergbahnen. Der Dezember sei schwierig gewesen, da der Schnee auf sich warten ließ und die Lifte etwa zwei Wochen später als sonst in Betrieb gehen konnten. "Dafür war der Februar ein ausgezeichneter Monat. Das Wetter war sehr gut und die Nachfrage groß." Dennoch habe dieser Monat die Rückstände vom Dezember nicht ausgleichen können.
Jetzt hofft der Bergbahn-Chef noch auf ein paar schöne Tage zum Saisonende. Am 2224 Meter hohen Nebelhorn fahren die Lifte noch bis 3. Mai, in den anderen Oberstdorfer Skigebieten wird der Betrieb am 12. April eingestellt.
Auch für die Liftbetreiber in tieferen Lagen war es "ein Durchschnitts-Winter", wie Elisabeth Andraschko aus Weitnau im Oberallgäu sagt. Der Wengener Skilift auf 800 Metern Höhe sei von Anfang Januar bis Anfang März etwa 40 Mal gelaufen. "Die Faschingsferien waren sehr schön, da hat das Wetter gepasst." Aber selbst wenn der Lift in dieser Saison ein paar Mal wegen Regens und Wind still stand - im Vergleich zum Vorjahr ist Andraschko zufrieden. Damals lief die Anlage mangels Schnee kein einziges Mal - für die private Liftbetreibergesellschaft in dem kleinen Ort nahe Kempten ein herber Verlust.
Im Bayerischen Wald fällt die Bilanz positiv aus. "Der Winter ging ein bisschen später los, aber dann hat er stark aufgeholt und wurde noch sehr schön", sagt Thomas Liebl von der Arber-Bergbahn. Vor allem die vielen sonnigen Tage im Januar und Februar hätten dazu geführt, dass viele Menschen wieder Lust zum Skifahren bekamen. "Nach dem eher schlechten Winter im vorigen Jahr hat uns das gut getan", sagt Liebl. "Jeder Dorflift ist gelaufen, dadurch sind auch viele Kinder zum Skifahren gekommen."
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