Überschrift manipuliert: "Abendzeitung" geht gegen AfD vor
Die AfD Nürnberg soll die Überschrift eines Berichts der "Abendzeitung" gefälscht haben. Darin ging es um einen versuchten Anschlag auf ein Asylbewerberheim. Die Zeitung wehrt sich.
Nach einer manipulierten Schlagzeile auf Facebook leitet die Abendzeitung München rechtliche Schritte gegen die rechtspopulistische AfD ein. "Wir sind empört über die Verfälschung unserer Überschrift", sagte der stellvertretende Chefredakteur Timo Lokoschat am Dienstag und bestätigte entsprechende Berichte. "Wir sehen eine Urheberrechtsverletzung und prüfen außerdem, ob die AfD die Unternehmenspersönlichkeitsrechte der Abendzeitung verletzt hat."
Nach Angaben der Zeitung hat die AfD Nürnberg die Überschrift eines Berichts über einen versuchten Brandanschlag auf ein geplantes Asylbewerberheim in München auf Facebook gefälscht. Im Original-Artikel hieß es demnach: "Jugendliche wollten Flüchtlingsheim in Brand stecken." Die AfD machte daraus: "Polizei erwischt Linksextreme bei Brandstiftung in Asylbewerberheim!"
AfD-Aktion geht bei Facebook nach hinten los
Wie ein Polizeisprecher sagte, gibt es bei den Jugendlichen bisher weder Hinweise auf einen rechten noch auf einen linken Hintergrund. Die drei Verdächtigen im Alter von 16 und 17 Jahren hätten angegeben, dass sie den Bau der Unterkunft verzögern wollten. Solche Taten seien "eher im rechten Spektrum angesiedelt". Bei den Jugendlichen habe man aber keine Hinweise auf eine extreme Ideologie gefunden.
Bei der AfD Bayern war zunächst niemand zu erreichen, laut Abendzeitung erklärte sie ihre Manipulation so: "Wir finden es sehr bedauerlich, dass Medien meist keine Aufklärungsarbeit betreiben, sondern verschleiern, wie auch in diesem Artikel." Unter dem manipulierten Beitrag auf Facebook häuften sich empörte Kommentare über die AfD-Aktion wie "Wie war das mit der "Lügenpresse!?" oder "Lügenpresse selbstgemacht".
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