Mann bei Raub getötet: Mehrere Verdächtige verhaftet
Nach den brutalen Raubüberfällen in Bad Reichenhall ermittelt die Polizei weiter unter Hochdruck. Am Wochenende gab es mehrere Vernehmungen, auch Verdächtige wurden verhaftet.
In Bad Reichenhall sind die Menschen verunsichert. Gut eine Woche ist es jetzt her, dass ein 73 Jahre alter Mann bei einem Raub getötet und eine 17-Jährige schwer verletzt wurde. Die Hilfsbereitschaft der Bad Reichenhaller ist deshalb ungebrochen. "Die Menschen haben ein sehr großes Interesse daran, dass der Fall geklärt wird", sagt Polizeisprecher Stefan Sonntag. Etwa 170 Hinweise sind bislang bei der Polizei eingegangen. Deshalb wurde die Soko "14. Juli" nun auch nochmals vergrößert. 40 Beamte werten die Flut an Hinweisen aus.
Die Polizei kann die Tatnacht von Bad Reichenhall rekonstruieren
Durch Zeugenaussagen konnten die Ermittler die Tatnacht rekonstruieren. "Wir wissen inzwischen, dass der 73-Jährige das erste Opfer war." Minutiös haben die Beamten versucht, den Weg des Täters in der Nacht nach dem WM-Finale nachzuzeichnen.
Mit diesem Wissen hat die Polizei den ganzen Freitag über Bad Reichenhall abgesucht. Ob etwas Verwertbares herauskam, ist noch unklar. "Man hat etliche Gegenstände sicher gestellt, ob sie aber Relevanz für den Fall besitzen, darf bezweifelt werden."
Ein Verdächtiger wird derzeit noch überprüft
Zudem gab es am Wochenende zahlreiche Vernehmungen. Auch Verdächtige hat die Polizei kurzzeitig verhaftet, doch alle wurden wieder auf freien Fuß gesetzt - bis auf einen. Er befinde sich derzeit auch noch im Präsidium. Ein Abgleich mit Spuren vom Tatort laufe. Stefan Sonntag zweifelt allerdings an der Täterschaft des Mannes: "Wir gehen derzeit davon aus, dass der Mann wohl nichts damit zu tun hat."
Um so wertvoller war die Aussage des 17-jährigen Mädchens, das in jener Nacht ebenfalls Opfer des brutalen Räubers wurde. "Sie konnte und wollte mit der Polizei sprechen", sagt Sonntag. Ihr Zustand sei trotz der schweren Verletzungen stabil. Mithilfe des Mädchens und den Beobachtungen anderer Zeugen, versucht die Polizei, derzeit ein Phantombild des Räubers zu erstellen. "Im Laufe der Woche wollen wir damit an die Öffentlichkeit gehen", kündigt Polizeisprecher Sonntag an.
Bislang ist nur bekannt, dass der Mann schlank sein soll und eine dunkle Hose, ein schwarzes Kapuzenshirt sowie Schuhe mit hellen Streifen getragen hat. Außerdem erhofft sich die Polizei weiter Hinweise zu den geraubten Gegenständen: Es handelt sich um einen schwarzen, stark abgegriffenen Herrengeldbeutel, eine beigefarbene Geldbörse mit Reißverschluss sowie eine Frauenhandtasche mit goldfarbigem Kettentragegriff und Ledereinsatz.
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