Merkel: Flüchtlingsdramen sind Thema bei G7-Gipfel 2015
Angela Merkel kündigte an, auf dem G7-Gipfel 2015 auf Schloss Elmau auch die Bekämpfung von Fluchtursachen zum Thema zu machen. Sie reagiert damit auf die Dramen im Mittelmeer.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) will die Bekämpfung von Fluchtursachen auch beim bevorstehenden Gipfeltreffen der G7-Staaten auf Schloss Elmau zum Thema machen. Dabei dürfe es aber nicht nur um Hilfe für afrikanische Staaten gehen, sondern auch um die Frage guter Regierungsführung in diesen Staaten.
Bekämpfung von Fluchtursachen soll diskutiert werden
Es sei wichtig, "dass wir auch da die Dinge beim Namen nennen", sagte Merkel am Montag bei einer Diskussionsveranstaltung mit Vertretern von Hilfsorganisationen. Es sei deprimierend zu sehen, wenn ein Entwicklungserfolg "durch falsche staatliche Strukturen wieder kaputt gemacht wird".
Der Vorsitzende des Dachverbandes deutscher Nichtregierungsorganisationen (Venro), Bernd Bornhorst, sagte, jedem müsse klar sein, dass Menschen aus Asien und Afrika nicht den gefährlichen Weg über das Mittelmeer nach Europa wählten, "weil sie von einer Turnhalle im Schwarzwald geträumt haben ein Leben lang". Deshalb sei die "Behäbigkeit einer Gipfeldiplomatie" aus Sicht der Hilfsorganisationen nur schwer zu ertragen.
Merkel äußert sich zu Kritik an G7
Merkel übte ihrerseits Kritik an pauschalen Urteilen einiger Globalisierungsgegner. Sie sagte: "Stellen wir uns vor, es gäbe kein G7-Treffen mehr, ich glaube nicht, dass die Welt dann besser wäre." Sie betonte, Wirtschaftswachstum an sich sei nicht zerstörerisch.
Der Gipfel der Staats- und Regierungschefs wichtiger westlicher Industriestaaten (G7) findet unter deutscher Präsidentschaft am 7. und 8. Juni 2015 auf Schloss Elmau in Bayern statt. dpa
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