Messer in der Isar entdeckt: Ist das die Tatwaffe im Isarmord?
Am Dienstag ist ein Messer in der Isar entdeckt worden - nicht weit davon entfernt wurde im Mai 2013 ein 31-Jähriger ermordet. Ist das die Tatwaffe?
Der Mord an dem 31 Jahren alten Domenico stimmt noch immer fassungslos, denn der Täter ist nach wie vor nicht gefasst. Der Polizei fehlte bislang die heiße Spur. Doch nun könnte Bewegung in den Fall kommen - mithilfe von Kommissar Zufall.
Denn am heutigen Dienstag haben zwei Polizisten in der Isar nahe der Ludwigsbrücke ein Messer entdeckt. Wie das Münchner Polizeipräsidium heute nachmittag bekannt gab, fiel den Beamten am Dienstagmittag gegen 13 Uhr ein glitzernder Gegenstand in der Isar auf. Bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass es sich um ein Messer handelt.
Die Berufsfeuerwehr München holte es aus dem Fluss. Laut Polizei handelt es sich um ein Küchenmesser mit einer etwa acht Zentimeter langen, beschichteten Klinge.
Die Spurensicherung muss klären, ob es einen Zusammenhang gibt
Im Präsidium hält man sich mit Spekulationen zurück - heißt, ob das Messer etwas mit der grausamen Tat im Mai zu tun haben könnte. So erklärt die Presseabteilung lediglich: "Inwieweit das Messer tatsächlich als relevante Spur in Bezug auf mögliche Straftaten zu betrachten ist, bedarf weiterer Ermittlungen und Untersuchungen durch die Spurensicherung."
Raum für Spekulationen gibt es allerdings. Denn der Mord geschah nur unweit der Stelle, an der das Messer nun gefunden wurde. Zudem wurde das Opfer mit einem Messerstich ins Herz getötet.
Sollte es sich tatsächlich um die Tatwaffe handeln, wäre es eine Sensation, denn bisher hat die Polizei wenig Hinweise auf den Isarmörder. Viel hatten die Ermittler in den vergangenen Monaten unternommen, um den Fall aufzuklären. Zuletzt ließen sie alle Handys überprüfen, die sich an besagtem Abend in der Nähe aufhielten - doch bisher ohne Erfolg. Was den Mord so rätselhaft und ermittlungsintensiv macht, ist unter anderem, dass Täter und Opfer vorher keinerlei Beziehung zueinander hatten.
Der Getötete war offenbar ein Zufallsopfer an jenem Abend Mai. Domenico und seine Verlobte radelten an der Isar entlang. Als sie am spätereren Täter vorbeikommen, spukt der Domenicos Verlobte unvermittelt und grundlos an. Der 31-Jährige will ihn zur Rede stellen - sein Todesurteil. Der Unbekannte sticht den gebürtigen Italiener nieder. Kurze Zeit später stirbt er. Weil seine Verlobte etwa 50 Meter entfernt stand, konnte sie den Täter nur vage beschreiben.
Alles, was sie sagen konnte, ist, dass er etwa 30 Jahre alt, circa 1,75 Meter groß, dunkle oder blonde Haare hat und dunkel gekleidet war, eine oberschenkellange Jacke trug, dazu eine dunkle Umhängetasche. Dann entfernt sich der Unbekannte - und warf das Messer in die Isar?
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