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Interview
23.12.2017

„Mich fasziniert einer wie Jakob Fugger“

Tanja Kinkel, 48, wurde mit dem Roman „Die Puppenspieler“ zur Starautorin. Jetzt kommt das Werk Ende des Jahres ins Fernsehen.
Foto: Markus Scholz, dpa

Tanja Kinkels erfolgreicher Historienroman „Die Puppenspieler“ kommt jetzt mit Starbesetzung ins Fernsehen. Warum die Münchner Erfolgsautorin aber nie in der Vergangenheit leben möchte

Millionen von Menschen kaufen Ihre Historienromane: Sie sind ein Star der Unterhaltungsliteratur. Wie wird man denn Erfolgsautorin?

Ganz einfach, wie in allen Jobs: Man verbindet Leidenschaft mit Professionalität und hofft, dass die Leute empfänglich sind.

Wann spürten Sie: Meine Bücher gehen weg wie warme Semmeln?

Zunächst muss man ja mal einen Verlag finden. Mein allererstes Manuskript war ein Roman über den englischen Schriftsteller Byron. Das habe ich an sieben oder acht Verlage gleichzeitig losgeschickt. Es gab Ablehnungen, aber eben auch eine Zusage. Ab dem dritten Roman hatte ich dann einen Durchbruch auf der Bestsellerliste – und das wiederum hieß: Als ich mit dem Studium fertig war, hatte ich mich bereits als Autorin etabliert.

Es hieß ja, Sie seien ein Wunderkind. Aber das hören Sie nicht gerne, oder?

Na ja, ich war bei meinem ersten Roman 19 Jahre alt. Das ist kein Kindesalter mehr. Und es war auch nicht mein Durchbruch.

Den brachten „Die Puppenspieler“, Ihr Roman, in dem auch die Augsburger Kaufmannsdynastie Fugger eine gewichtige Rolle spielt. Er ist bisher auch Ihr erfolgreichstes Werk und ging nahezu zwei Millionen Mal über die Ladentheke. Was fasziniert Sie an den Fuggern?

Mich interessierten die Fugger in Parallele zu den Medici und Borgia. Bei Jakob Fugger faszinierte mich die Art und Weise, wie er sowohl durch seinen Verstand als auch die Fähigkeit, andere zu manipulieren, die Menschen für sich gewinnen konnte und zu einem der mächtigsten Männer seiner Zeit wurde.

Von Ihnen ist bekannt, dass Sie sich mit viel Akribie auf neue Projekte vorbereiten. Wie haben Sie recherchiert? Waren Sie in der Augsburger Fuggerei oder den Schlössern der Nachfahren?

Nein, ich war nicht in den Schlössern der Nachfahren. Ich war damals ja noch sehr jung und glaube nicht, dass ich da ohne Weiteres Zugang gefunden hätte. Außerdem ist es ja so, dass es zu den Fuggern eine Flut von Material gibt, die einem ohne Weiteres zugänglich ist. Ich war aber natürlich in Augsburg, musste aber schnell feststellen, dass durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs vom alten Augsburg, außer der Fuggerei, wenig übrig geblieben ist.

Wie sind Sie denn grundsätzlich auf das Thema Fugger gestoßen?

Ich habe schon in der Schule den Roman „Kauf dir einen Kaiser“ gelesen. Den empfand ich als sehr spannend.

Gab es Reaktionen der Familie Fugger auf den Roman?

Nicht dass ich wüsste. Ich habe aus der Familie Fugger bisher auch niemand kennengelernt.

Jetzt kommt die Verfilmung des Romans „Die Puppenspieler“ ins Fernsehen. Wie zufrieden sind Sie damit?

In der Verfilmung wird eine eigene Geschichte erzählt. Ich war zweimal bei den Dreharbeiten und sehr beeindruckt von dem Engagement der Leute vor und hinter der Kamera. Dieses Projekt hatte eine Vorlaufzeit von zehn Jahren. In diesem Zeitraum hat sich Regisseur Rainer Kaufmann immer darum bemüht. Ich bin auch vom Ergebnis schwer beeindruckt. Aber natürlich, wie nicht anders zu erwarten, ist der Film ein anderes Medium mit anderen Gesetzmäßigkeiten. Der Roman umfasst 670 Seiten. Da hat man sich bei einer zweiteiligen Verfilmung nur einige Aspekte aus dem Buch greifen können und zu einer eigenen Geschichte gemacht. Aber darauf war ich gefasst.

Wie schreiben Sie: noch auf Papier oder schon mit Laptop?

Meinen allerersten Roman habe ich noch auf Papier geschrieben. Seitdem benutze ich einen PC. Und glauben Sie mir: Gerade für die Korrekturphase, die bei einem Roman ungeheuer wichtig ist, ist es enorm wichtig, wenn man heute nicht alles neu tippen muss, nur um ein paar Absätze zu ändern.

Wo schreiben Sie? Haben Sie eine Art Denkerstübchen oder schreiben Sie in der Öffentlichkeit wie Erich Kästner oder in der Nähe der Kulissen eines aktuellen Themas?

Nein, nicht in der Öffentlichkeit. Denn ich brauche meine Ruhe. Ich schreibe hauptsächlich in meinen eigenen vier Wänden in München, bin aber nicht darauf fixiert. Notizen während der Recherchen kann ich mir sowieso überall machen – egal ob in Bibliotheken oder im Zug. Dabei folge ich einem strengen Muster: Ich beginne ein Buch immer mit Recherchen in Bibliotheken und ende mit der Recherche vor Ort.

Das klingt aber anstrengend.

Nein, das macht Spaß. Einzig die Korrektur ist das Anstrengende. Das Recherchieren und Entwickeln ist so eine Art Detektivreise, indem man sich historischen Personen nähert und sie ausgestaltet. Die Korrekturphase ist das eigentlich Schweißtreibende.

Macht es Sie traurig, wenn Sie in allen Zeiten immer auf dieselben Fehler der Menschen stoßen, die offenbar kaum in der Lage sind, aus den Fehlern der Geschichte zu lernen?

Es kann manchmal frustrierend sein, gelegentlich ist es aber auch ermutigend. Denn es gibt durchaus auch Menschen, die in der Lage sind zu lernen. Und es beantwortet eine Frage, die mir hin und wieder gestellt wird: Ob ich lieber in der Vergangenheit leben möchte?

Würden Sie das?

Ich kann Ihnen sagen: hundertprozentig nicht. Gerade als Frau lebe ich hier und heute an diesem Fleck der Erde besser als ich es in irgendeiner anderen Phase der Menschheitsgeschichte tun würde.

Was macht eine Schriftstellerin, wenn sie nicht schreibt, ins Theater geht oder sich sonst wie bildet? Haben Sie so eine Art Geheimnis des Banalen?

Nein. Ich mache das, was andere Leute auch tun, treffe mich mit Freunden, entspanne mich, lese Bücher aus Freude. Ich schaue auch TV-Serien und gehe gerne ins Kino oder Theater. Im Sommer wandere ich und im Winter fahre ich leidenschaftlich Ski.

Warum leben Sie in München?

Ursprünglich bin ich hierhergekommen, um zu studieren. Dann habe ich festgestellt, dass ich durchaus gerne in München lebe, denn es liegt von meiner Heimatstadt Bamberg, an der ich sehr hänge, nur zwei Auto- oder Zugstunden entfernt. Und: Von München aus ist es nicht weit in die Berge und nach Italien und mein Verlag ist da. Außerdem hat die Stadt noch den größten Charme von allen deutschen Metropolen. Interview: Josef Karg

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