Münchens neuer OB steht beim Anzapfen unter Druck
Zum ersten Mal eröffnet der neue Oberbürgermeister Dieter Reiter das Oktoberfest. Dabei hat er hohe Erwartungen zu erfüllen. Offenbar hat er schon mit einem Anzapftrainer geübt.
Am Samstag hießt es beim Oktoberfest 2014 dann wieder "O'Zapft is". Diese Wiesn-Tradition wird sich wohl nie ändern. Aber am ersten Bierfass der Wiesn 2014 steht diesmal ein anderer.
Ude war beim Anzapfen auf dem Oktoberfest Rekordhalter
Der neue Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat hohe Erwartungen zu erfüllen. Sein Vorgänger Christian Ude (SPD) war beim Anzapfen Rekordhalter. Als erster Oberbürgermeister schaffte es der SPD-Politiker 2005, den Zapfhahn mit nur zwei Schlägen in das Fass treiben. Allerdings zahlte er Lehrgeld: In seinem ersten Amtsjahr 1993 ertönten "Aufhören, Aufhören"- Rufe - er brauchte sieben Schläge. Später trainierte er vor dem Fest mit seinem Anzapftrainer, dem Brauer Helmut Huber. Am Mittwochabend trainierte auch Reiter mit Huber. Über das genaue Trainingsergebnis wurde aber nichts bekannt.
Die Eröffnung des Münchner Oktoberfestes ist das Privileg des Münchner Oberbürgermeisters. In seiner "Dienstkleidung", dem grünen oder ledernen "Schaber" als Schurz der Schankkellner, zapft er am ersten Wiesntag um 12.00 Uhr das erste Bierfass an und eröffnet damit das Volksfest. Die Zahl der Schläge, die ein Stadtoberhaupt braucht, kann sein Ansehen durchaus mitbestimmen.
Bierfontäne und der Spott des Publikums drohen
Ein 200-Liter-Fass mit einem einzigen Schlag anzuzapfen, ist Experten zufolge nicht angeraten. Das würde das Fass zu sehr erschüttern und damit das Bier zum Schäumen bringen - mit entsprechenden Folgen beim Zapfen. Außerdem könnte der Zapfhahn wieder aus dem Fass herausgedrückt werden. Eine Bierfontäne und der Spott des Publikums wären die Folgen.
Begründet hat das Anzapf-Ritual 1950 Oberbürgermeister Thomas Wimmer. Er brauchte zwar 19 Schläge. Wimmer war angeblich auf dem Wagen der Wirte-Familie Schottenhamel mitgefahren - und der Wirt ließ ihn dann spontan anzapfen. Allerdings gibt es auch eine andere Geschichte: Nämlich dass das Anzapfen sehr wohl geplant war, setzte Wimmer doch damit ein Zeichen für Volksnähe und Neuanfang. dpa/AZ
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