NSU-Prozess: Zeuge schildert anonyme Geldspende
Ein sogenannter "NSU-Brief" soll an mehrere Empfänger versandt worden sein. Was es damit auf sich hat, wurde nun im NSU-Prozess in München klar.
Ein früherer Herausgeber einer Neonazi-Zeitschrift aus Sachsen-Anhalt hat am Dienstag im Münchner NSU-Prozess ausgesagt, er habe 2002 einen anonymen Brief mit einem 500-Euro-Schein erhalten. Dieser Brief stammt nach Überzeugung der Ermittler von dem damals bereits im Untergrund lebenden NSU-Trio.
Der sogenannte "NSU-Brief" soll an mehrere Empfänger versandt worden sein. Er gilt als erstes Dokument, in dem die Gruppe sich unter dem Namen "Nationalsozialistischer Untergrund" offenbarte. Einer der Empfänger war angeblich der heutige NPD-Landtagsabgeordnete David Petereit aus Mecklenburg-Vorpommern. Die gespendeten Geldscheine sollen aus der Beute von Banküberfällen stammen.
Mitglied des NSU sollen die mutmaßlichen Rechtsterroristen Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Zschäpe gewesen sein. Mundlos und Böhnhardt sollen zehn Menschen aus rassistischen Motiven erschossen haben. Zschäpe ist in dem Münchner Prozess als einzige Überlebende des NSU-Trios wegen Mittäterschaft angeklagt. dpa/lby
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