Bayreuther Festspiele werden ohne Roten Teppich eröffnet
Der Rote Teppich fehlt dieses Jahr in Bayreuth: Aus Respekt vor den Opfern des Münchner Amoklaufs verzichten die Festspiele bei der heutigen Eröffnung auf den roten Teppich.
Der Amoklauf von München überschattet Deutschlands berühmtestes Opernfestival: Die Bayreuther Festspiele starten an diesem Montag aus Respekt für die Opfer der Bluttat vom Freitag ohne Staatsempfang und ohne roten Teppich.
Bayreuther Festspiele beginnen ohne Roten Teppich
So etwas hat es in der jüngeren Geschichte der Richard-Wagner-Festspiele wohl noch nie gegeben. Sprecher Peter Emmerich kann sich nicht an einen ähnlichen Vorfall erinnern. Die Festspiele hatten dafür plädiert, dass die Stadt Bayreuth den roten Teppich absagt. "Alles andere würden wir als geschmacklos und völlig unpassend empfinden", sagte Emmerich. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) sagte auch den traditionellen Staatsempfang nach der Aufführung ab. Dies gebiete der Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen.
Die Aufführung der Neuinszenierung von Richard Wagners letzter Oper "Parsifal" selbst soll trotz allem stattfinden. Das Werk enthalte eine "Friedens- und Versöhnungsbotschaft", betonte Emmerich. Regie führt Uwe Eric Laufenberg, Dirigent ist Hartmut Haenchen, der das Dirigat erst kurz vor der Premiere von dem abgesprungenen Andris Nelsons übernommen hat.
Erhöhte Sicherheit bei den Bayreuther Festspielen
Die Sicherheit ist in diesem Jahr ein großes Thema auf dem Grünen Hügel. Das Festspielhaus wurde aus Angst vor einem Terroranschlag eingezäunt, es gelten verschärfte Sicherheitsvorkehrungen. Indessen haben erste Politiker die Teilnahme an der Premiere abgesagt. So kämen Bayerns Justizminister Winfried Bausback (CSU) und seine Frau nicht nach Bayreuth, teilte sein Sprecher mit. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte schon vor Wochen wissen lassen, dass sie dieses Jahr entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit aus terminlichen Gründen nicht zur Eröffnung der Bayreuther Festspiele kommen wird.
Die Festspiele dauern bis zum 28. August. Neben dem "Parsifal" stehen in diesem Jahr der vierteilige "Ring des Nibelungen" sowie die Opern "Der fliegende Holländer" und "Tristan und Isolde" auf dem Programm. dpa
Die Diskussion ist geschlossen.