Nach Haderthauers Rücktritt: Wer wird Seehofers rechte Hand?
Staatskanzleichefin Christine Haderthauer ist am Montag zurückgetreten. Die CSU muss die Nachfolge nun schnell regeln.
Der Rücktritt von Staatskanzleichefin Christine Haderthauer wird Ministerpräsident Horst Seehofer vor ein neues Problem stellen: Er braucht eine neue Vertrauensperson an seiner Seite, aber die tatkräftige CSU-Politikerin aus Ingolstadt ist nicht so ohne Weiteres zu ersetzen.
Christine Haderthauer: Jung, weiblich, vorzeigbar
Haderthauer hatte das Amt nicht aus Zufall bekommen. Sie war selbstbewusst und zupackend und hatte viel Erfahrung in der Regierungsarbeit – alles wichtige Voraussetzungen für die Arbeit in dieser Schlüsselposition der Staatsregierung. Außerdem hatte ihr Seehofer bei der Regierungsbildung im Herbst vergangenen Jahres noch zusätzliche Aufgaben übertragen – als Staatsministerin für Bundesangelegenheiten und erste Sprecherin der Regierung. Und noch ein paar Attribute machten sie zu einer Art Idealbesetzung für die wieder allein regierende CSU: jung, weiblich, vorzeigbar und aus Oberbayern.
So jemand findet sich in der CSU-Landtagsfraktion nicht so einfach. Haderthauers Vorgänger sind längst aufgestiegen: Marcel Huber wurde Umweltminister, Thomas Kreuzer Fraktionschef. Die Spekulationen über die Nachfolge richteten sich gestern Abend deshalb auf einige junge Talente in der CSU. Wenn Seehofer die Regierung nicht großräumig umbilden und die Stelle wieder aus Oberbayern besetzen will, bieten sich nur ein paar junge Männer an: Bildungsstaatssekretär Georg Eisenreich, der Chef des Innenausschusses Florian Herrmann oder der Münchner Abgeordnete Markus Blume, der zuletzt schon für mehrere Posten im Gespräch war.
Die Entscheidung wird relativ bald fallen müssen. Bereits nächste Woche kommt das Kabinett zusammen. Da muss hinterher jemand für die Staatsregierung sprechen.
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