Nach Streik bei BOB und Meridian gibt es weitere Verzögerungen
Der Streik bei Bayerischer Oberlandbahn (BOB) und Meridian hat am Dienstag stundenlang für Verzögerungen gesorgt. Die EVG will mit den Unternehmen bald über mehr Geld verhandeln.
Mitarbeiter des Meridian und der Bayerischen Oberlandbahn (BOB) haben am Dienstag mit einem Warnstreik den Zugverkehr im südlichen Oberbayern mehrere Stunden lahmgelegt. Betroffen war das gesamte Streckennetz des Unternehmens, wie der Verhandlungsführer der Gewerkschaften, Isidoro Peronace, sagte. Tausende Pendler mussten bei klirrender Kälte auf Bahnsteigen ausharren, bis sie ihre Fahrt mit der S-Bahn oder Fernzügen der Deutschen Bahn (DB) antreten konnten.
Die BOB fährt von München nach Lenggries, Tegernsee und Bayrischzell, der Meridian von München nach Salzburg und Kufstein. Die Züge der Bayerischen Regiobahn (BRB) im westlichen Oberbayern und Teilen Schwabens - eine Schwestergesellschaft der BOB - waren vom Streik nicht betroffen.
Streik bei BOB und Meridian: EVG fordert für Mitglieder höhere Bezahlung
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fordert für ihre Mitglieder eine bessere Bezahlung. "Leider verweigert die Geschäftsleitung unseren Mitgliedern nach wie vor Leistungen, die in anderen Unternehmensbereichen wie selbstverständlich gezahlt werden", sagte Peronace. So sollen interne Dienstfahrten von einem Einsatzort zum nächsten vollständig und nicht nur zur Hälfte als Arbeitszeit gelten.
Die BOB-Geschäftsführung gab sich zuversichtlich, dass die Gewerkschaft rasch an den Verhandlungstisch zurückkehrt. "Wir gehen davon aus, dass der Streik einmalig war und wir nun eine schnelle Einigung bei den Tarifverhandlungen erzielen", sagte Geschäftsführer Bernd Rosenbusch. Am Donnerstag würden Sondierungsgespräche aufgenommen.
Nach Auffassung des technischen BOB-Geschäftsführers Fabian Amini hat das Ersatzkonzept funktioniert: "Unsere Fahrgäste haben sich gut auf die Einschränkungen eingestellt und die von uns alternativ eingerichteten beziehungsweise angegebenen Verbindungen genutzt." Ein Teil des Schülerverkehrs sei mit bis zu 25 Bussen und vereinzelten Zügen abgewickelt worden.
Die Aktion Münchner Fahrgäste zeigte sich von dem mehrstündigen Warnstreik "bestürzt". Angesichts strengen Frosts sei der kurzfristig angekündigte Streik "frech und unverschämt", sagte Sprecher Andreas Nagel.
Die Diskussion ist geschlossen.