Neonazis demonstrieren vor Gericht - Zschäpe ist wieder krank
Zum ersten Mal seit Beginn des NSU-Prozesses haben Neonazis vor dem Oberlandesgericht in München demonstriert. Doch die Verhandlung war bald vorbei.
Neonazi-Protest vor dem NSU-Prozess am Münchner Oberlandesgericht: Zum ersten Mal, seitdem der NSU-Prozesses im Mai 2013 begonnen hat, haben Neonazis vor dem Gericht in München demonstriert.
NSU-Prozess: Neonazis protestieren vor Gericht
Am Dienstag standen anlässlich des NSU-Prozesses einem Dutzend Rechtsextremisten vor Oberlandesgericht (OLG) am Dienstag rund 50 überwiegend linke Gegendemonstranten gegenüber. Diese protestierten mit Trillerpfeifen und Sprechchören gegen die Neonazis. Die Neonazis wiederum ergriffen für den wegen Beihilfe mitangeklagten Ralf Wohlleben Partei. Die Polizei hielt beide Gruppen auf Distanz.
Im Gerichtssaal des NSU-Prozesses nahmen anschließend mehrere Rechtsextremisten auf den Zuschauersitzen Platz. Hauptangeklagte ist Beate Zschäpe, die sich als Mittäterin an zehn überwiegend rassistisch motivierten Morden verantworten muss.
Ursprünglich wollte das Gericht am Dienstag weitere Zeugen aus dem Umfeld des "Nationalsozialistischen Untergrunds" vernehmen. Auch ein früherer Freund und Mitschüler von Uwe Mundlos am Ilmenau-Kolleg in Thüringen sollte aussagen. Mundlos und der andere mutmaßliche Zschäpe-Komplize Uwe Böhnhardt hatten sich im November 2011 nach Überzeugung der Bundesanwaltschaft das Leben genommen.
Beate Zschäpe ist erneut krank
Allerdings war der Verhandlungstag heute im NSU-Prozess schnell wieder vorbei. Beate Zschäpe ist nämlich erneut erkrankt. Das Gericht sagte den 189. Verhandlungstag am Dienstag überraschend ab. Am Mittwoch soll das Verfahren planmäßig weitergehen. Bereits in der vergangenen Woche hatte das Münchner Oberlandesgericht das Verfahren wegen einer Erkrankung Zschäpes unterbrochen. dpa/AZ
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