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München
25.11.2016

Neues Bauprojekt im Maximilianeum: Die ewige Baustelle

Der Landtag soll weiter saniert werden.
Foto: Ulrich Wagner, Maximilianeum

Der Prachtbau, der seit 1949 vom Parlament genutzt wird, soll auf Vordermann gebracht werden. 42 Millionen Euro wurden seit 2008 ausgegeben. Nun beginnt ein heikles Projekt.

Das Maximilianeum am Isarhochufer in München, das seit dem 11. Januar 1949 den Landtag beherbergt, ist ein seltsames Gebäude. Wer es über die Ostpforte und den Innenhof betritt, muss über die Treppe oder mit dem Aufzug erst einmal zwei Stockwerke nach oben, um ins Erdgeschoss zu kommen.

Besucher, denen dieses Detail beim Betreten des Hauses entgangen ist, irren auf der Suche nach dem hinteren Ausgang regelmäßig durch die Flure. Der vordere Ausgang über die Westpforte im Erdgeschoss nutzt ihnen nicht viel, weil man von dort nur über einen weiten Umweg zur U-Bahn oder zur Straßenbahn kommt. Der historische Hintergrund: König Maximilian II. pflegte den von ihm gestifteten Monumentalbau von Westen her mit der Kutsche anzufahren und über die Westpforte zu betreten. Erst mit dem Bau der Straßenbahn und – viel später – der U-Bahn wurde der Hintereingang zum Haupteingang.

Wer eine Freude daran hat, solchen Relikten der Vergangenheit in der Gegenwart nachzuspüren, für den ist das Maximilianeum eine wahre Fundgrube. Wer aber dafür sorgen muss, in dem mehr als 150 Jahre alten Gemäuer einen modernen Parlamentsbetrieb zu organisieren, der hat damit oft seine liebe Not.

Der Landtag, der an diesem Samstag zum „Tag der offenen Tür“ einlädt, ist eine ewige Baustelle. Jetzt steht dort ein Projekt bevor, das für die Experten im Hause einer „Operation am offenen Herzen“ gleichkommt. Die Technik im Keller (Heizung, Lüftung, Kühlung, Sanitär, Wasser- und Stromversorgung) muss von Grund auf saniert werden. Geschätzte Kosten: auf jeden Fall über zehn Millionen Euro. Geschätzte Bauzeit: vermutlich mindestens zehn Jahre.

Unter Barbara Stamm wurde bereits für 42 Millionen Euro saniert

Seit dem Amtsantritt von Landtagspräsidentin Barbara Stamm im Jahr 2008 wurden für Sanierungs- und Baumaßnahmen insgesamt rund 42 Millionen Euro ausgegeben. Kantine, Gaststätte, Küche, Teile der Terrakottafassade, Sitzungssäle, Bibliothek, Ausstellungsfoyer und Toiletten wurden erneuert. Es wurde für Barrierefreiheit und energetische Modernisierung gesorgt. Der „Erweiterungsbau Nord“ wurde realisiert. Sogar eine Kinderkrippe wurde eingerichtet. Doch das war nur der Anfang.

Stamms Amtsvorgänger Johann Böhm und Alois Glück hatten sich, um zu sparen, mit großen Maßnahmen zurückgehalten. Ihr einziges Großprojekt war die Modernisierung des Plenarsaals. Und auch da wurde gespart. Statt das kühne Projekt eines neuen Saals samt Glaskuppel auf dem Dach des Maximilianeums zu verwirklichen, was geschätzt rund 26 Millionen Euro gekostet hätte, entschieden sich die Fraktionen für einen Umbau. Er wurde 2005 abgeschlossen und schlug mit 9,9 Millionen Euro zu Buche. „Alles andere wäre, weil damals überall gespart werden musste, nicht darstellbar gewesen“, erinnert sich Glück.

Die Zeiten aber änderten sich. Stamm fand andere Rahmenbedingungen vor. Im Landtag herrschten Platznot und Sanierungsstau, aber der Staat hatte endlich wieder mehr Geld. Das nutzte die Präsidentin, um das riesige Haus mit einer Brutto-Geschossfläche von rund 26.500 Quadratmetern – das entspricht der Fläche von rund sechs Fußballfeldern – Schritt für Schritt auf Vordermann zu bringen. Gleichzeitig setzte sie ganz eigene Akzente. Was im Landtag geschieht, soll vorbildlich sein für Klimaschutz (energetische Sanierung), fürs Soziale (Barrierefreiheit) und für die Arbeitswelt (eine hauseigene Kinderkrippe für alle, die im Landtag arbeiten). „Wenn man die Möglichkeit hat, so etwas zu tun, dann muss man es auch tun“, sagt Stamm. Die Kinderkrippe ist ihr „ganzer Stolz“.

Die Heizung muss dringend saniert werden

Die Sanierung der Technik im Keller dagegen hätte sie gerne noch aufgeschoben. „Aber es geht nicht mehr anders. Es muss gemacht werden.“ Die Geräte und Anlagen tief unter den Sitzungssälen und Büros seien „nur noch Flickwerk“.

Einen Eindruck von der Dimension des Projekts bekommt, wer sich von Tanja Wagner (Architektin im Landtag) und Erich Bliemel (Leiter technische Dienste) durch das Keller-Labyrinth führen lässt. Rohre, Kabel, Schächte, Geräte wohin das Auge blickt. Die technischen Anlagen verteilen sich auf Räume, Gänge und Kammern mit einer Gesamtfläche von rund 4200 Quadratmetern.

Über Jahrzehnte wurde hier nur ausgetauscht oder repariert, was unbedingt ausgetauscht oder repariert werden musste. Es gebe Leitungen, die gar nicht mehr in Betrieb sind, alte Kühlgeräte, für die es bald keine Kühlmittel mehr gibt, sagt Bliemel. Und überall fehle es an Platz.

In den alten Kavernen soll Lagerplatz geschaffen werden

Unabhängig von der notwendigen Modernisierung der Technik gibt es noch ein weiteres Motiv für das Projekt, das durchgezogen werden soll, ohne den Parlamentsbetrieb zu stören. Die Verwaltung des Landtags hofft, zusätzlichen Platz für Lagerfläche zu schaffen. Dafür sollen auch die Kavernen (unterirdische Stützgewölbe) mit einer Fläche von rund 400 Quadratmetern aktiviert werden. Ein Teil dieser Kavernen unterhalb des Kellers wird bereits jetzt genutzt – als Lager für die Terrakottamuster, die gebraucht werden, wenn an der historischen Fassade des Landtags Zierfriese oder Wandfliesen ersetzt werden müssen. „Das ist hier fast wie in einer Dombauhütte“, sagt Architektin Wagner.

So ist das im Maximilianeum, das dereinst nicht für das Parlament gebaut wurde, sondern um „Bayerns hoffnungsvollen Söhnen“ (und erst rund 100 Jahre später auch Töchtern) eine Wohnstätte für die Zeit ihres Studiums zu bieten: Die Geschichte ist hier überall mit Händen zu greifen.

Die Stipendiaten der „Stiftung Maximilianeum“ wohnen wie einst zu Zeiten des Königs in dem Prachtbau. Die Stiftung ist Eigentümer. Der Landtag zahlt Miete. „Wir sind nicht nur ein pünktlicher Zahler, sondern auch ein treuer Mieter“, sagt die Landtagspräsidentin. Der Erbbauzins liegt aktuell pro Jahr bei 587.106 Euro. Das Geld kommt den Stipendiaten zugute. Auch ihre Räume stehen, wenn es nach der Präsidentin geht, möglichst bald zur Renovierung an.

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