Nicht mal der Mindestlohn: SPD kritisiert Niedriglöhne an Unis
Die SPD moniert die Arbeitsbedingungen an bayerischen Universitäten: Wissenschaftliche Mitarbeiter und studentische Hilfskräfte würden oft weniger als den Mindestlohn erhalten.
An bayerischen Universitäten wird wissenschaftlichen Mitarbeitern und studentischen Hilfskräften bisher oft nicht einmal der Mindestlohn bezahlt, der ab Januar 2015 gesetzlich festgeschrieben ist. Darauf haben die Hochschulpolitiker der Landtags-SPD, Isabell Zacharias und Georg Rosenthal, gestern hingewiesen.
Die SPD-Politiker kritisieren, dass über 80 Prozent der rund 23000 wissenschaftlichen Mitarbeiter nur befristet beschäftigt sind und gerade einmal die Hälfte der studentischen Hilfskräfte mehr als den Mindestlohn bekommen.
„Die Hauptlast in Lehre und Forschung an den Hochschulen wird heute von befristeten Teilzeitkräften oder Honorarkräften getragen, deren Arbeits- und Karriereperspektiven unsicher und nicht planbar sind“, schimpfte Zacharias. Rosenthal warf der Staatsregierung vor, für die Einführung des Mindestlohns im Hochschuletat nicht vorgesorgt zu haben. Darunter leide der gesamte Hochschulstandort Bayern.
Die Hälfte der studentischen Hilfskräfte erhält nicht mal Mindestlohn
Das Wissenschaftsministerium verteidigte die befristeten Verträge. Sie spielten bei Forschungsprojekten eine wichtige Rolle und böten Nachwuchswissenschaftlern die Möglichkeit, sich für langfristige Aufgaben zu qualifizieren. Die Anpassung der Vergütung für Hilfskräfte an den Mindestlohn werde „ohne größere finanzielle Mehrbelastung“ möglich sein.
Die Diskussion ist geschlossen.