Dem Nürnberger Heckenschützen drohen zwölf Jahre Haft
Die Anklage fordert zwölf Jahre Haft für den Nürnberger Heckenschützen. Der hat die Schüsse auf Autos zugegeben - streitet den Vorwurf des versuchten Mordes aber ab.
Ein Mann soll zwischen August und November in Nürnberg auf fahrende und stehende Autos geschossen haben. Dabei traf er laut Anklage zwei Autos in rund 100 Metern Entfernung mit drei Schüssen aus einem Druckluftgewehr. Die Staatsanwaltschaft spricht von versuchten Mord und fordert zwölf Jahre Haft.
Dass es nur beim Mordversuch geblieben sei, sei blanker Zufall gewesen, befand der Staatsanwalt in seinem Plädoyer. Die Verteidigung beantragte eine Bewährungsstrafe von höchstens zwei Jahren. Das Urteil soll am Mittwoch verkündet werden.
"Wie ein kleiner Junge auf der Kirchweih an der Schießbude"
Der 50-Jährige entschuldigte sich am Dienstag für Schüsse aus seiner Wohnung heraus. "Ich weiß nicht, welcher Teufel in mich gefahren ist", sagte der Mann.
Bei dem Angeklagten handele es sich um einen Waffennarr, der auf Fahrzeuge geschossen habe, "wie ein kleiner Junge auf der Kirchweih an der Schießbude auf die kleinen Schweinchen." Der Mann habe sich ohne Erlaubnis zwei erlaubnispflichtige Gewehre in den Niederlanden bestellt. "Das waren keine Waffen wie auf der Kerwa, um Rosen zu schießen - es waren Jagdwaffen", betonte der Staatsanwalt.
Die Verteidigung hält dagegen eine Bewährungsstrafe von höchstens zwei Jahren für angemessen. Dem Angeklagten habe der Schuss auf das Auto eines Fahrlehrers im Prozess nicht eindeutig zugeordnet werden können. Auf das Auto einer Frau habe er zwar gefeuert, allerdings nicht mit dem Vorsatz, diese töten zu wollen. Der Vorwurf des versuchten Mordes sei damit nicht erfüllt.
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