Nur Heizkörper montieren war einmal
Früher musste ein Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- undKlimatechnik schweißen können. Heute sollte der Anblick eines Laptopsden Auszubildenden nicht zum Schwitzen bringen.
Von Nadine Pflaum, Bobingen
Ausbildungswege, die jungen Menschen eine berufliche Zukunft eröffnen, gibt es viele. Doch nicht alle gehören zur bevorzugten Wahl der Jugendlichen. Im Rahmen unserer Lehrstellen-Offensive stellen wir Berufe vor, die stets Konjunktur haben. Heute: der Anlagenmechaniker.
Früher musste ein Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik schweißen können. Heute sollte der Anblick eines Laptops den Auszubildenden nicht zum Schwitzen bringen. "Das Berufsbild hat sich stark gewandelt. Technische Kenntnisse sind wichtig", sagt Albert Kohl, Geschäftsführer von Kohl Wasser und Wärme in Bobingen (Landkreis Augsburg). Ein Grund: Die beiden Berufe Gas- und Wasserinstallateur sowie Zentralheizungs- und Lüftungsbauer wurden im Anlagenmechaniker zusammengefasst. Außerdem haben sich Marktanforderungen geändert.
"Bis vor einigen Jahren wollten die Kunden ein simples Bad", sagt Kohl. Heute gehört zu den Aufgaben eines Anlagenmechanikers auch die Gestaltung einer Wellness-Oase mit Sauna und Solarium. Gerade diese Vielfalt macht den Beruf für den Auszubildenden Daniel Ruppert so spannend. "Ich mag die Abwechslung", sagt der 18-Jährige aus Königsbrunn.
Neben der Badgestaltung nimmt das Thema Energiesparen großen Raum ein: Zum Aufgabengebiet eines Anlagenmechanikers gehört der technisch anspruchsvolle Einbau von Solaranlagen ebenso wie Holzpellet-Heizungsanlagen. Die Orientierung in Richtung erneuerbare Energien macht den Anlagenmechaniker zu einem Beruf mit Zukunft. "Am allerliebsten montiere ich Solaranlagen", sagt Daniel Ruppert. "Da bin ich den ganzen Tag an der frischen Luft."
Eines muss Jugendlichen, die sich für diesen Beruf interessieren, klar sein: "Wir sind Dienstleister. Und wenn im Winter nachts um zwei Uhr die Heizung ausfällt, müssen wir ausrücken, sagt Kohl. Daniel Ruppert macht die Ausbildung dennoch großen Spaß."
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