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Mollath-Prozess
24.07.2014

Ohne persönliches Gespräch schickte Gutachter Mollath in die Psychiatrie

Gustl Mollath steht im Gerichtssaal des Landgerichts Regensburg.
Foto: Armin Weigel (dpa)

Gustl Mollath saß sieben Jahre lang in der Psychiatrie. Dazu geführt haben vor allem die Aussagen seiner damaligen Frau und Ferndiagnosen. Darum geht es jetzt vor Gericht.

Es ist die Horrorvorstellung der meisten Menschen: dass sie weggesperrt werden, ohne dass sich vorher jemand die Mühe gemacht hat, sie genau zu untersuchen. Gustl Mollath wurde 2006 in die Psychiatrie eingewiesen, ohne mit dem verantwortlichen Gutachter richtig gesprochen zu haben. Im wesentlichen hätten sein Stellvertreter und seine Mitarbeiter mit Gustl Mollath Kontakt gehabt und Dokumentationen geschrieben, sagte der Chefarzt der Forensik des Bezirkskrankenhauses Bayreuth, Klaus Leipziger, am Donnerstag vor dem Landgericht Regensburg.

Leipziger hatte in der Verhandlung vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth im August 2006 ein Gutachten über Mollath abgegeben und ihm wahnhafte Störungen attestiert und ihn als gefährlich eingestuft. Erst nach sieben Jahren war Mollath entlassen worden.

Der 57 Jahre alte Mollath muss sich vor dem Landgericht Regensburg wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung verantworten. So soll er 2001 seine damalige Ehefrau körperlich misshandelt und eingesperrt haben. Das mittelfränkische Gericht hatte Mollath 2006 wegen Schuldunfähigkeit freigesprochen und ihn in die Psychiatrie eingewiesen. Der Fall hatte eine Debatte über die Unterbringung in psychiatrischen Kliniken ausgelöst.

Seine damalige Ehefrau beschrieb Gustl Mollath als aggressiv

Gustl Mollath hatte zunächst den Psychiater von der Schweigepflicht entbunden. Nachdem dieser aber versehentlich aus dem Aufnahmebericht einer anderen Klinik berichtete, zog der Nürnberger die Entbindung wieder zurück. Daraufhin durfte der Zeuge ausschließlich seine Eindrücke aus der Verhandlung von 2006 schildern. 

Die damaligen Angaben der Ehefrau des Angeklagten hätten bei Mollath eine Entwicklung zu einer wahnhaften Störung nachgezeichnet, sagte Leipziger. Sie habe davon berichtet, dass ihr Ehemann immer wieder aggressiv geworden sei, sich später im eigenen Haus isoliert und den Kontakt zu Freunden abgebrochen habe.

Zudem sei ihr Mann auch mit einer Plastiktüte über dem Kopf durch das Haus gelaufen. "Ich bin dann zu dem Bild gekommen, dass Herr Mollath psychisch angeschlagen war und das Vorliegen psychischer Störungen nachvollziehbar ist", meinte der Psychiater.

Mediziner hielt Gustl Mollath "nicht für betreuungsbedürftig"

Ein anderer Arzt hatte dagegen Gustl Mollath bereits 2007 als nicht psychisch krank eingestuft. Es habe nichts auf eine formale Denkstörung, eine Psychose oder Schizophrenie hingedeutet, sagte der Leiter der Psychiatrie des Bezirkskrankenhauses Mainkofen, Hans Simmerl. Dieser hatte Mollath im September 2007 in der Forensik in Straubing untersucht und mehrere Stunden mit ihm gesprochen. Der Experte stufte das Verhalten des Nürnbergers als querulantisch und fanatisch ein, es sei am ehesten eine Persönlichkeitsstörung denkbar.

Dabei sei es jedoch nicht um die Frage der Schuldfähigkeit gegangen, sondern um eine Einschätzung der Geschäftsfähigkeit Mollaths. "Ich habe ihn nicht für betreuungsbedürftig gehalten", betonte der Mediziner.

An diesem Freitag soll der vom Landgericht Regensburg im Wiederaufnahmeverfahren beauftragte psychiatrische Sachverständige, Professor Norbert Nedopil, sein Gutachten erstatten. dpa

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