Pfleger soll behinderte Frau vergewaltigt haben
Eine behinderte Frau hat im Franziskuswerk Schönbrunn laut Staatsanwaltschaft das Kind eines Pflegers zur Welt gebracht. Vergewaltigte der Mann die wehrlose 28-Jährige?
Der Pfleger soll die behinderte Frau vergangenes Jahr im katholischen Franziskuswerk Schönbrunn im Kreis Dachau geschwängert haben. Laut Staatsanwaltschaft München bestätigte das ein DNA-Test, nachdem die 28-Jährige im Mai ein Kind zur Welt gebracht hatte. Der Mann ist nun wegen sexuellen Missbrauchs angeklagt.
Der Vorwurf: Kurz bevor der 52-jährige Pfleger das Franziskuswerk im Oktober 2014 verließ, soll er die 28-Jährige in seiner Nachtschicht vergewaltigt haben. Die Frau gilt als völlig wehrlos und kann sich weder alleine anziehen noch kommunizieren. Die Staatsanwaltschaft vermutet, dass der mögliche sexuelle Missbrauch ohne die Schwangerschaft nie aufgefallen wäre.
Die Ermittlungen sind mittlerweile abgeschlossen. Mitte Juli wurde Anklage gegen den Mann erhoben. "Ich gehe davon aus, dass das Gerichtsverfahren im Herbst beginnen kann", sagt Ken Heidenreich, Sprecher der Staatsanwaltschaft München. Der 52-jährige Angeklagte sitzt bereits seit Wochen in Untersuchungshaft.
Franziskuswerk Schönbrunn spricht von einem "sexuellen Übergriff"
Im Franziskuswerk Schönbrunn leben etwa 850 Menschen mit Behinderung. Der Pfleger hat hier 15 Jahre gearbeitet und soll dabei unauffällig gewesen sein, bis er private Schwierigkeiten bekam. Daraufhin kündigte er wohl auf Drängen der Geschäftsleitung - und soll kurz vor seinem Weggang die 28-Jährige vergewaltigt haben.
Die Leitung der Pflegeeinrichtung hat zugesichert, alle Ermittlungen zu unterstützen. Laut übereinstimmender Medienberichte informierte sie Mitarbeiter und Angehörige mit einem Schreiben. Darin ist von einem "gravierenden sexuellen Übergriff auf eine Bewohnerin" die Rede, auf den reagiert werde müsse. Unter anderem befasst sich jetzt eine Arbeitsgruppe damit, wie sich weitere mögliche Vergewaltigungen im Franziskuswerk verhindern lassen.
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