Pikantes Pfand: Kronprinz muss weiter auf Boeing verzichten
Der thailändische Kronprinz Maha Vajiralongkorn versucht alles, sein am Münchner Flughafen gepfändetes Flugzeug wieder zu bekommen. Doch noch muss sich der 58-Jährige gedulden.
Gestern scheiterte ein Eilantrag der thailändischen Regierung, mit dem die Sicherstellung der Boeing aufgehoben werden sollte. Das Landgericht Landshut will den Vorgang erst gründlich prüfen, ehe es eine endgültige Entscheidung erlässt.
Vajiralongkorn darf daher seinem Hobby, die Maschine durch Europa zu steuern, vorerst nicht nachgehen. Nach Informationen unserer Zeitung lebt der mögliche Nachfolger des thailändischen Königs Bhumibol (83) große Teile des Jahres in Deutschland. München schätzt der Freund deftiger bayerischer Brotzeiten besonders. Vajiralongkorn hält sich mit seinem Tross offenbar seit Wochen in der Landeshauptstadt auf. Für einen Wochenendausflug muss er auf seinen umfangreichen Limousinenbestand zurückgreifen. Der Mann, der ihn sozusagen flügellahm gemacht hat, heißt Werner Schneider. Der Insolvenzverwalter aus Neu-Ulm versucht durch die Pfändung, eine Forderung des untergegangenen Augsburger Walter-Baukonzerns von gut 30 Millionen Euro gegen den thailändischen Staat einzutreiben. Gläubiger warten immer noch auf ihr Geld.
Eine Walter-Firma hatte an einer Mautautobahn in Thailand mitgebaut. Aus Sicht von Schneider hat die Regierung in Bangkok gegen Verträge verstoßen. So wurden Schadenersatzansprüche geltend gemacht. Die thailändische Seite ist entsetzt über die Pfändung. Am Freitagabend wurde der thailändische Außenminister Kasit Piromya im Auswärtigen Amt in Berlin empfangen. Staatsministerin Cornelia Pieper (FDP) erklärte im Anschluss an das Treffen, sie setze darauf, dass sich in der Angelegenheit „schnell Lösungen finden lassen“.
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