Politikwissenschaftler Falter: Warum hat die SPD so versagt?
Plus Jürgen Falter erläutert, wie tief die SPD nach dem Wahl-Debakel in der Krise steckt - und ob sie nun in Bayern zur Splitterpartei wird.
Herr Professor Falter, wo sehen Sie die Hauptursachen für das schlechte Abschneiden der CSU?
Jürgen Falter: Auf der einen Seite haben die Gründe mit der aktuellen Politik und den Personen zu tun. Eine Ursache für das Wahlergebnis ist die Politik der CSU vor allem in der Großen Koalition auf Bundesebene und ihre Auseinandersetzungen mit der CDU. Erstaunlicherweise hat die CSU sowohl konservative als auch liberale Wähler gleichzeitig verprellt. Das muss man erst mal schaffen. Auf der anderen Seite lässt auch in Bayern die Bedeutung der traditionellen Milieus unglaublich nach. Für die CSU ist das vor allem das katholische Milieu, für die SPD das Gewerkschafts- und Arbeitermilieu, wodurch sich frühere klassische Parteibindungen auflösen.
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Die Diskussion ist geschlossen.
Wer in einer so veränderten Parteienlandschaft eine Partei mit einer absoluten Mehrheit sieht, ist fernab von politischen Gegebenheiten.
Klar ist der Verlust der CSU im ersten Moment tragisch, aber bei einer solchen Konstellation wie bei dieser Wahl, sind die ca. 37 % immer noch ein sehr gutes Ergebnis. Die zweitbeste Partei ist da mit ca. 17,5 % weit abgeschlagen. Außerdem tut es dem Land gut, wenn man jetzt mit nur einer weiteren Partei ein Koalition gründen muss. Für das Land und die Demokratie ist das ein großer Vorteil.
Sehr fein beobachtet, Herr Falter. Da kann man voll und ganz zustimmen. Nicht zu unterschätzen ist aber auch die Tatsache, dass ein gestandener Bayer keinen Franken "ganz oben" akzeptieren kann und der Oberpfälzer schon gleich gar nicht. Das war also schon von Anfang an ein "ethnisches" Problem in der CSU...