Polizei wertet Chat von 15-Jährigem mit Amokläufer David S. aus
Was hatten der Münchner Amokläufer David S. und der im Kreis Ludwigsburg festgenommene 15-Jährige miteinander zu tun? Die Polizei geht dieser Frage und Hunderten Hinweisen nach.
Das Bayerische Landeskriminalamt untersucht derzeit Chats des Amokläufers von München mit dem in Baden-Württemberg festgenommenen Jugendlichen. Es gebe einen Chatverlauf des 18-Jährigen mit dem 15-Jährigen, der im Kreis Ludwigsburg (Baden-Württemberg) wegen der möglichen Vorbereitung einer Amok-Tat festgenommen wurde, sagte ein LKA-Sprecher am Donnerstag. Zu den Inhalten würden vorerst keine Angaben gemacht. "Inhalte der Chats geben wir nicht bekannt", sagte der Sprecher. "Wir werten das jetzt alles aus - und bewerten es."
Der Kontakt des Jugendlichen zu dem Münchner Amokläufer war von einem Hinweisgeber in einem Forum für Spieler sogenannter Ego-Shooter entdeckt worden. Daraufhin hatte er die Polizei informiert.
Polizei wertet nach Amoklauf rund 1750 Hinweise aus
Die Polizei geht außerdem rund 1750 weiteren Hinweisen nach und wertet mehr als 1000 Dateien wie Fotos aus, teilten Staatsanwaltschaft und das Bayerische Landeskriminalamt mit. Es wurde auch ein mehrseitiger Text des Täters ausgewertet. In diesem äußert er sich hauptsächlich über seine schulische Situation, sein örtliches Umfeld und seine psychiatrischen Erkrankungen.
Mittlerweile konnten die Eltern befragt werden. "Hier konnte auch schlüssig geklärt werden, warum der 18-jährige unterschiedliche Vornamen hatte", heißt es von den Ermittler, die aber keine weiteren Angaben dazu machen.
Trauer um Opfer des Münchner Amoklaufs
Mit großen Anzeigen in mehreren Tageszeitungen trauern McDonald's Deutschland und das Olympia-Einkaufszentrum (OEZ) in München um die Opfer des Amoklaufes. "Dass der Täter in einem unserer Restaurants auf Gäste geschossen hat, macht uns alle fassungslos", heißt es in der Anzeige von McDonald's. "Wir trauern um die Menschen, die bei der grausamen Tat ihr Leben verloren haben."
Das Management des OEZ schreibt: "Wir sind zutiefst erschüttert, fassungslos und unendlich traurig über das Geschehene" und wünsche den Angehörigen der Opfer, den Kunden und Mitarbeitern, die die Tat miterlebt haben, Trost und Kraft. In und vor dem McDonald's und dem OEZ im Münchner Stadtteil Moosach hatte am vergangenen Freitag der 18-jährige David Ali S. neun Menschen erschossen und sich dann selbst getötet. dpa/AZ
Amokläufer von München war wohl Rechtsextremist
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