Privatschulen fordern mehr Geld
Der Verband Bayerischer Privatschulen will höhere Zuschüsse vom Staat, doch das Ministerium winkt ab.
München Bayerns 1256 Privatschulen erfreuen sich bei Eltern und Schülern einer steigenden Beliebtheit. So ist nach Angaben des Verbandes Bayerischer Privatschulen (VBP) die Schülerzahl in den vergangenen drei Jahren um 3,2 Prozent gestiegen – während gleichzeitig an den öffentlichen Schulen 2,8 Prozent weniger Kinder unterrichtet werden. Jeder siebte bayerische Schüler besucht demnach inzwischen eine private Schule.
„Eltern wollen einfach eine gute Schule mit guten Lernbedingungen“, erklärt der VBP-Vorsitzende Gustav Huber. Und Privatschulen seien eben oft innovativer als staatliche Schulen – etwa beim Ganztagsangebot, der individuellen Betreuung oder der Vermeidung von Klassenwiederholungen. Mehr als die Hälfte der in einer repräsentativen Umfrage befragten Eltern würde deshalb laut Huber das eigene Kind lieber auf eine Privatschule schicken – wäre da nicht das Schulgeld.
Zwei komplett unterschiedliche Rechnungen
Ein Wettbewerbsnachteil, den die Träger der Privatschulen gerne beseitigt wüssten: „Wir wollen, dass die Bezuschussung angehoben wird“, fordert der Verbandschef. Schließlich spare sich der Staat mit jedem neuen Schüler, der an eine private Schule wechselt, eine Menge Geld: Während an einer öffentlichen Schule ein Schüler dem Staat pro Schuljahr zwischen 6000 und 8000 Euro koste, bekomme eine private Schule nur rund sechzig Prozent davon als staatlichen Zuschuss.
Im Kultusministerium stellt man allerdings eine ganz andere Rechnung auf: „Es gibt bereits eine deutliche Steigerung der Zuschüsse“, beteuert ein Sprecher von Schulminister Ludwig Spaenle (CSU). So werde etwa die Förderung pro Schüler und Monat bis zum Ende der Wahlperiode 2013 um gut dreißig Prozent auf rund hundert Euro pro Monat ansteigen. Und auch inhaltlich würdige das Kultusministerium die pädagogische Leistung der Privatschulen.
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