Prozess startet heute: Frau wollte wohl ihr Baby am Flughafen töten
Eine Mutter wollte ihr Baby wohl am Münchner Flughafen in einer Toilette töten. Nur durch Zufall blieb das Kind am Leben. Heute beginnt der Prozess gegen die junge Frau.
Beinahe wäre Franziska am Tag ihrer Geburt gestorben. Nur ein glücklicher Zufall verhinderte die Tragödie. Eine 24 Jahre alte Frau soll auf der Toilette des Münchner Flughafens ein Mädchen auf die Welt gebracht und versucht haben, es zu töten. Wegen versuchten Totschlags muss sich die Frau aus Heidenheim (Baden-Württemberg) dem heutigen Dienstag vor dem Landgericht Landshut verantworten. Laut Anklage hatte die Frau Ende Juli auf dem WC im Parkhaus P 20 ein lebensfähiges Mädchen geboren. Anschließend soll sie das Neugeborene mit der Nabelschnur stranguliert, in das Toilettenbecken gestopft und abgespült haben.
Gut eine halbe Stunde später hatte eine Frau das leblose Baby entdeckt und die Einsatzkräfte alarmiert. Männer der Flughafenfeuerwehr reanimierten die Kleine noch vor Ort, ganz sanft mit nur wenigen Fingern. In einer Münchner Kinderklinik konnte das Mädchen, das mit einer Körpertemperatur von 26 Grad eingeliefert wurde, gerettet werden. Ärzte tauften es dort auf den Namen Franziska.
Münchner Flughafen-Baby: Katzenfreund gab entscheidenden Hinweis
Von der Mutter fehlte zunächst jede Spur. Über 40 Polizisten durchsuchten die Terminals. Dabei stoppten Beamte außerdem S-Bahnen und es kam zu Verzögerungen.
Ein Zeuge gab dann den Entscheidenden Hinweis an die Erdinger Kriminalpolizei. Der Mann hatte aus Dubai eine seltene Katze nach München transportieren lassen. Die junge Frau, die von einem wenige Monate dauernden Au-Pair-Aufenthalt bei einer Dubaier Gastfamilie zurückkehrte, fungierte als "Katzenpatin". Sie übernahm also den Transport des Tieres während des Fluges. Nach der Landung bemerkte der Mann die offensichtliche Schwangerschaft der 23-Jährigen. Ein DNA-Vergleich bestätigte den Verdacht. Die damals 23-jährige Heidenheimerin leugnete jedoch schwanger gewesen zu sein sowie es umbringen zu wollen.
Franzsika lebt inzwischen bei einer Pflegefamilie.
Das Gericht hat insgesamt fünf Verhandlungstermine angesetzt. Das Urteil wird Anfang Juni erwartet. (dpa/AZ)
Die Diskussion ist geschlossen.