Prozess um Fleischskandal am Coburger Schlachthof beginnt
Der Coburger Schlachthof soll nicht zum Verzehr geeignetes Fleisch an Metzgereien und Gastwirte verkauft haben - drei Angeklagte stehen deshalb nun vor dem Landgericht Coburg.
Einem Chef eines Fleischverarbeitungsunternehmens am Schlachthof wirft die Staatsanwaltschaft Betrug in mehreren Tausend Fällen vor. Den Schaden beziffert sie auf mehr als 930 000 Euro. Wegen Beihilfe zum Betrug sind der frühere Schlachthofleiter und seine damals als amtliche Tierärztin tätige Ehefrau angeklagt. Nach Bekanntwerden der Vorwurfe hatte die Stadt den Schlachthof im Sommer 2013 geschlossen.
Nach Erkenntnissen der Ermittler soll der Firmenchef seine Mitarbeiter zwischen 2008 und 2012 damit beauftragt haben, nicht zum Verzehr geeignetes Rindfleisch illegal weiterzuverkaufen. Rund 20 Tonnen gelangten so auf die Teller argloser Verbraucher. Gesundheitsgefährdend war das Fleisch jedoch nicht.
Zudem soll der Hauptangeklagte Landwirte und Viehhändler betrogen haben. Ihre Vergütung war abhängig vom Gewicht der geschlachteten Rinder. Um den Kaufpreis zu drücken, habe der Ex-Betriebsleiter angeordnet, noch vor dem Wiegen Fleisch zu entfernen. dpa/lby
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