Prügel für Allgäuer Schüler
Auf Sprachreise nach England
Es ist wohl ein Albtraum für Schüler, Eltern, Lehrer und Schulleitung. Die fünf achten Klassen der Realschule in Buchloe (Landkreis Ostallgäu) nehmen an einer Sprachreise nach Bournemouth im Südwesten Englands teil – wollen etwas lernen und Spaß haben. Doch es kommt ganz anders. Elf Jugendliche treffen ein paar Stunden nach ihrer Ankunft auf eine polizeibekannte Schlägertruppe. Vier Buben werden verprügelt, einer davon gegen den Kopf getreten, als er bewusstlos am Boden liegt.
Die Mitglieder der mehrköpfigen Bande, darunter die beiden Haupttatverdächtigen, sind im gleichen Alter wie die Ost- und Unterallgäuer. Ein 14-Jähriger erleidet einen doppelten Kieferbruch, wird in England operiert – und fliegt zwei Tage später mit einem Lehrer nach Hause. Ein anderer 14-Jähriger hat Platzwunden im Gesicht. Zwei weitere Jugendliche klagen über Kopfschmerzen. Die anderen sieben – vier Jungs und drei Mädchen – kommen mit dem Schrecken davon. Nach längeren Beratungen entschließt sich die Schulleitung, die Reise nicht abzubrechen. „Es war der ausdrückliche Wunsch der Schüler“, sagt Rektorin Lucia Wind.
Erst nach und nach werden Details bekannt – vor allem in dieser Woche. Drei Polizisten von der Dorset Police sind in Buchloe und bei der Vernehmung der elf Jugendlichen dabei. Da auch deutschfeindliche Parolen gerufen wurden und die Tatverdächtigen schon mehrmals einschlägig aufgefallen sind, nehmen die Beamten den Fall sehr ernst. Diese Art der Kooperation ist für beide Seiten eine Premiere. „So etwas gab es hier noch nie“, sagt der Buchloer Inspektionsleiter Bernhard Weinberger. Die Tatverdächtigen sind längst ermittelt. Welche Strafe ihnen droht, ist noch nicht klar.
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