Raubmord in Bad Reichenhall: Norwegen liefert Tatverdächtigen aus
Der Verdächtige im Fall des Raubmords in Bad Reichenhall wurde von den norwegischen Behörden nach Traunstein ausgeliefert. In seiner Wohnung fand die Polizei belastendes Material.
Ein grausames Verbrechen erschütterte im vergangenen Juli, am Tag des WM-Finales, das beschauliche Bad Reichenhall. Ein Rentner wurde auf einer Straße des Kurortes mit schwersten Verletzungen gefunden. Als der Notarzt eintraf, war der Mann bereits tot. Der 72-Jährige war auf der Straße erstochen worden.
Nur wenige Minuten später stach der Täter auf eine 17-Jährige ein, die mit ihrem Fahrrad auf dem Heimweg war. Blutüberströmt konnte die junge Frau - auch sie eine Einheimische - noch einen Passanten auf sich aufmerksam machen, ehe sie zusammenbrach. Der Täter raubte beide Opfer aus.
Die Polizei fahndete mit Hochdruck nach dem Täter und kam dem Tatverdächtigen mit einem Phantombild auf die Spur. In der Wohnung des 20-Jährigen, der in Bad Reichenhall als Bundeswehrsoldat stationiert war, stießen die Ermittler auf eine Messerscheide. Diese konnte eindeutig einem Messer zugeordnet werden, das von der Rechtsmedizin vorher anhand von DNA-Spuren als Tatwaffe identifiziert worden war.
Raubmörder von Bad Reichenhall nach Traunstein ausgeliefert
Der Tatverdächtige floh nach Norwegen, wo er drei Wochen nach der Tat in der Nähe von Trondheim bei einer Polizeikontrolle festgenommen wurde. Die Staatsanwaltschaft Traunstein beantragte die Auslieferung des 20-Jährigen bei den norwegischen Behörden. Diese verzögerte sich jedoch, da Norwegen kein Mitglied der Europäischen Union ist.
Am Mittwoch wurde er schließlich nach Traunstein überführt. Er wurde noch am selben Abend dem Ermittlungsrichter am Amtsgericht vorgeführt, der Haftbefehl gegen den 20-Jährigen erließ. Anschließend wurde er in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert.
Der Tatverdächtige äußerte sich laut Polizei bislang weder gegenüber der Kripo noch dem Ermittlungsrichter zu den Tatvorwürfen. (AZ)
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