Richter aus erstem Mollath-Verfahren sollen aussagen
Das Wiederaufnahmeverfahren im Fall Gustl Mollath geht am Freitag weiter. Dort wird eine brisante Aussage erwartet.
Im Wiederaufnahmeverfahren gegen Gustl Mollath werden am Freitag ab 9 Uhr die Richter aus den ersten Verfahren als Zeugen gehört. Besondere Brisanz hat am Nachmittag die Aussage des Richters vom Landgericht Nürnberg-Fürth, der Mollath im Jahr 2006 in die Psychiatrie geschickt hatte. In jenem Verfahren hatte das Gericht festgestellt, dass der Nürnberger seine Frau misshandelt und zahlreiche Autoreifen zerstochen hatte.
Weil jedoch ein Gutachter Mollath eine wahnhafte psychische Störung und paranoide Symptome bescheinigte und ihn als gemeingefährlich einstufte, sprach die Kammer den Angeklagten wegen Schuldunfähigkeit frei. Der Nürnberger wurde stattdessen in die Psychiatrie eingewiesen. Erst nach sieben Jahren wurde er entlassen. Der Fall Mollath hatte eine Debatte über die Unterbringung in psychiatrischen Kliniken ausgelöst.
Im Wiederaufnahmeverfahren muss sich Mollath vor dem Landgericht Regensburg wegen Körperverletzung, Freiheitsberaubung und Sachbeschädigung verantworten. Das Gericht hat bis Mitte August weitere zwölf Verhandlungstage angesetzt. dpa
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