Richterin versteht den Ex-BayernLB-Chef nicht
Im Prozess um die Millardenforderungen der einstigen Landesbank-Tochter Hypo Alpe Adria stellt Ex-BayernLB-Chef Schmidt die Richterin vor ein Verständnisproblem.
Der ehemalige BayernLB-Chef Werner Schmidt hat mit seinem starken schwäbischen Dialekt für Probleme im Prozess um Milliardenforderungen von der einstigen Landesbank-Tochter Hypo Alpe Adria gesorgt. Die Vorsitzende Richterin Gesa Lutz musste am Donnerstag, 27. November, vor dem Landgericht München mehrmals nachfragen, ob sie die Zeugenaussage Schmidts richtig verstanden habe. Eigentlich habe sie mehr Sorgen gehabt, einen österreichischen Zeugen richtig zu verstehen, räumte sie ein. "Aber bei Ihnen ist es ein bisschen schwierig für mich."
Verurteilter Ex-Chef gibt sich im Zivilprozess selbstbewusst
Der gebürtige Baden-Württemberger hatte den verhängnisvollen Kauf der HGAA im Jahr 2007 als Chef der BayernLB vorangetrieben. Vor wenigen Wochen war er zu einer Bewährungsstrafe wegen Bestechung verurteilt worden, weil er bei der Übernahme auf Millionenforderungen des verstorbenen Kärntner Landeshauptmanns Jörg Haider eingegangen war. Als Zeuge im Zivilprozess zeigte sich Schmidt aber wieder gewohnt selbstbewusst und lieferte sich einen lautstarken Schlagabtausch mit HGAA-Anwalt Daniel Busse.
Schmidt will nichts von finanziellen Problemen der Hypo Alpe Adria gewusst haben
Schmidt betonte, er habe keine Hinweise darauf gehabt, dass die Eigenkapitalsituation der HGAA nicht ausreichend oder Bilanzen gefälscht waren. "Zu dieser Zeit war die HGAA eine der meistgeprüften Banken, die es überhaupt gab. Es gab keinerlei Hinweise oder Vermutungen, dass da etwas nicht stimmen könnte." Die Bank will 2,3 Milliarden Euro nicht an die BayernLB zurückzahlen, da das Geld aus ihrer Sicht zur Aufstockung des Eigenkapitals notwendig war. Bayern forderte am Donnerstag die Republik Österreich zur Zahlung auf. dpa
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