S-Bahn tötet 18-Jährigen - Leiche liegt stundenlang neben den Gleisen
Ein 18 Jahre alter Mann ist in der Nacht auf Samstag bei Olching offenbar von einer S-Bahn erfasst und getötet worden. Erschreckend: Seine Leiche lag nach dem Unfall stundenlang neben den Gleisen, ehe sie entdeckt wurde.
Wie ein Sprecher der Bahn auf Nachfrage der Augsburger Allgemeinen mitteilte, hatte der Triebwagenfahrer der S-Bahn der Linie 3 gegen 2 Uhr morgens am Zug einen "Schlag verspürt" und den zuständigen Fahrdienstleiter im Stellwerk informiert. Da es zunächst aber keinen Anhaltspunkt für einen Personenschaden gegeben habe, sei die Meldung auch nicht an die Notfallstelle weitergegeben worden. Auch am Tag habe später kein Triebwagenfahrer etwas Auffälliges rund um die Unfallstelle bemerkt.
Bei der Polizei erfuhr man so erst am Samstagabend gegen 18 Uhr von dem Vorfall - also 16 Stunden später. Eine Spaziergängerin fand die Leiche des Schülers aus Maisach zwischen Olching und Gröbenzell (Landkreis Fürstenfeldbruck) neben den Gleisen und alarmierte die Rettungskräfte.
Hintergründe des Unfalls sind noch unklar
Die Polizei geht von einem Unfall aus. Hinweise auf einen Suizid gebe es keine, teilte ein Sprecher des Präsidiums Oberbayern Nord am Montagmittag mit. Vermutlich war der 18-Jährige auf dem Nachhauseweg. Warum er offenbar auf die Gleise ging und von der S-Bahn erfasst wurde und warum der Zusammenstoß nicht bei der Notfallleitstelle gemeldet wurde, sei nun "Gegenstand der Ermittlungen" der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck. Die Staatsanwaltschaft München II hat zudem die Obduktion des Toten angeordnet.
Bei der Bahn heißt es, leichte Schläge am Zug würden von Lokführern durchaus häufiger gemeldet. Oft seien Äste, kleineres Wild oder Gegenstände auf den Gleisen die Ursache. "Die betroffenen Strecke wird deshalb aber nicht automatisch gesperrt und vor Ort kontrolliert. Das wäre unverhältnismäßig", so ein Sprecher.
Zeugen des Unfalls oder Personen, die Hinweise zum Unfallhergang geben können, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck unter der Rufnummer 08141/612-0 zu melden. drs
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