Schaden Schneekanonen doch nicht der Umwelt?
Im Streit um künstliche Beschneiung von Skigebieten rudert das Umweltministerium jetzt zurück. Schneekanonen seien für die Natur "undramatisch".
Das Umweltministerium rudert nach seiner Kritik an den durch Skigebiete verursachten Umweltschäden in den Alpen zurück. Zwei Fachleute des Ministeriums schwächten am Donnerstag im Umweltausschuss des Landtags einen vor sechs Wochen veröffentlichten Bericht zu dem Thema ab, den die SPD angefordert hatte.
Demnach ist die künstliche Beschneiung als solche ohnehin "undramatisch" für die Natur, wie der Ministerialbeamte Christian Wanger sagte. "Wir haben nichts gegen die Schneekanonen." Die Haupteingriffe seien durch das Anlegen der Skipisten verursacht.
Vor allem Baumaschinen für den Aufbau schaden der Natur
Bei den Baumaßnahmen werde aber darauf geachtet, dass der Boden geschont werde, betonte Wanger. Den Bericht hatte der SPD-Umweltpolitiker Florian von Brunn beantragt. "Mein Eindruck ist, dass hier die Schokoladenseite nach oben gekehrt werden sollte", spottete er.
Denn in der schriftlichen Fassung liest sich die Einschätzung des Ministeriums weniger sonnig: "Bei der Verlegung von Wasser-, Druckluft- und Stromleitungen werden schwere Baumaschinen eingesetzt und gerade in höheren Lagen kann es viele Jahrzehnte dauern, bis sich Humusschicht, Bodenleben sowie Pflanzen- und Tierwelt von den Eingriffen erholen können", heißt es in dem Papier. dpa/lby
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