Schießerei im Zug endete tödlich - Überlebender muss vor Gericht
Drei Menschen verletzt, einer tot: Im März 2014 kam es im Allgäu-Express zu einer dramatischen Schießerei. Jetzt soll sich der überlebende Tatverdächtige vor Gericht verantworten.
Nach der Schießerei in einem Zug im Allgäu mit einem Toten und drei Schwerverletzten muss sich der überlebende Tatverdächtige demnächst vor Gericht verantworten. Dem 44-Jährigen werden versuchter Mord an zwei Bundespolizisten, gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffengesetz vorgeworfen.
Der Mann und sein 20 Jahre alter Komplize sollen bei einer Personenkontrolle im voll besetzten Regionalzug von Kaufbeuren nach Kempten am 21. März plötzlich täuschend echt wirkende Schreckschusswaffen gezückt haben. Wenige Sekunden später schlugen sie den Ermittlungen zufolge einem der Beamten mehrfach mit der Waffe auf den Kopf und entrissen dem 57-Jährigen die Dienstpistole. Mit dieser feuerte der 44-Jährige auf den zweiten Bundespolizisten – nach Einschätzung der Ermittler in voller Tötungsabsicht.
Grund für die Eskalation könnte gewesen sein, dass gegen den 20-Jährigen ein Haftbefehl vorlag - er sollte eine Gefängnisstrafe wegen räuberischer Erpressung verbüßen.
Der 57-jährige Bundespolizist wurde durch die massiven Schläge auf den Kopf schwer verletzt. Sein 44-jähriger Kollege erlitt einen Oberschenkel-Durchschuss aus der zuvor entrissenen Dienstwaffe.
Nach der Schießerei sprangen die mutmaßlichen Täter aus dem Zug
Nach einer Verfolgungsjagd durch den voll besetzten Zug und einem Schusswechsel mit den Beamten war der 44 Jahre alte Augsburger bei Tempo 90 aus dem Zug gesprungen – wie sein 20-jähriger Kumpel.
Während der Komplize von einem Zug erfasst und getötet wurde, kam der 44-Jährige, gegen den nun Anklage erhoben wurde, mit schwersten Verletzungen ins Krankenhaus. Ihm droht eine langjährige Gefängnisstrafe.
Wie das Landgericht Kempten am Freitag mitteilte, ist der Prozess für den 26. Februar angesetzt und soll fünf Tage dauern. AZ
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