Serienstraftäter "Mehmet" bleibt dabei: Er will nach Deutschland
Muhlis Ari wurde als abgeschobener Jugendstraftäter "Mehmet" bekannt. Jetzt will er, dass ein gegen ihn bestehender Haftbefehl aufgehoben wird - um hier sein Buch vorzustellen.
Muhlis Ari hatte Ende der 1990er Jahre für Aufsehen gesorgt, weil er schon vor seiner Strafmündigkeit mit 14 Jahren mehr als 60 Straftaten verübt hatte, darunter Körperverletzungen und Diebstähle.
Der in München geborene Türke war dann 1998 als Jugendlicher ohne seine Eltern ausgewiesen worden, durfte aber später wieder zurückkehren. Im Jahr 2005 wurde Muhlis Ari - "Mehmet" genannt - wegen neuer Taten zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Vor dem Haftantritt floh er aber in die Türkei.
Haftbefehl gegen "Mehmet" besteht fort
Bei einer Wiedereinreise nach Deutschland würde der 29-Jährige auch heute noch festgenommen. Der Haftbefehl gegen ihn besteht nämlich fort. Und das ist für den früheren Serienstraftäter problematisch. Denn Muhlis Ari alias "Mehmet" würde demnächst gerne seine Autobiografie bei der Frankfurter Buchmesse vorstellen.
Dem Münchner riva Verlag zufolge will der Anwalt des 29-Jährigen nun einen Deal aushandeln. Der Haftbefehl gegen seinen Mandaten soll für vier Tage ausgesetzt werden, damit dieser ungehindert nach Deutschland einreisen kann.
Auftritt in Deutschland eher "utopisch"
Dass es in der kommenden Woche tatsächlich zu einem Auftritt des 29-Jährigen in Deutschland kommt, sei aber "eher utopisch", sagte eine Sprecherin des Verlags. Aris Anwalt war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen.
In dem Buch "Sie nannten mich Mehmet. Geschichte eines Ghettokindes" beschreibt Ari gemeinsam mit dem Ghostwriter Christoph Straßer nach Verlagsangaben seine Kindheit in München und wie sein Leben in den Fokus der Medien geriet.
Herrmann lehnt Rückkehr von Muhlis Ari ab
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) lehnt eine Rückkehr des als "Mehmet" bekanntgewordenen Straftäters Muhlis A. nach Deutschland weiter vehement ab. "Er hat wiederholt bewiesen, dass er keine Bereicherung für die deutsche Gesellschaft ist", sagte Herrmann kürzlich dem Focus. Er habe anderen Menschen schweres Leid zugefügt und sei immer wieder rückfällig geworden. "Auf solche Leute verzichten wir gerne in unserem Land", meinte der Innenminister. AZ, dpa
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