Sieber klagt wegen Produktionsverbot gegen Freistaat Bayern
Wegen Listerien musste das Unternehmen Sieber alle Fleisch-Waren zurückrufen. Jetzt klagt das Unternehmen wegen des Produktionsverbots gegen den Freistaat.
Die Fleischfirma Sieber geht nach dem Fund von Bakterien in Wurstwaren gerichtlich gegen das behördlich angeordnete Produktionsverbot vor. Es sei Klage gegen den Freistaat Bayern eingereicht worden, sagte der Inhaber Dietmar Schach am Dienstag am Firmenstandort in Geretsried (Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen).
Die Rückrufaktion sämtlicher Ware und die Werksschließung seien politisch motiviert. Es werde der Versuch unternommen, "dass man an einem Betrieb ein Exempel stationiert, um von behördlichen Versäumnissen abzulenken", kritisierte der 51-Jährige.
Sieber: Alle Proben im Unternehmen seien frei von Listerien
Schach verwies darauf, dass alle im Unternehmen genommenen Proben frei von gesundheitsgefährdenden Listerien gewesen seien. Allerdings wurden vor Ostern in einem Schweinefleisch-Produkt von Sieber im Nürnberger Land Listerien nachgewiesen.
"Es gibt bis jetzt keine gesicherten Erkenntnisse, wann und wo Keime in unser Unternehmen hineingetragen wurden", sagte Schach. Der Firmeninhaber entschuldigte sich bei seinen Handelspartnern und den Verbrauchern.
Listerien-Toter in Bayern: Zusammenhang mit Sieber unklar
Eine Ansteckung mit Listerien kann bei Kleinkindern und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem zu starkem Durchfall und Fieber führen. Bei Gesunden verläuft die Listeriose genannte Krankheit meist harmlos.
In Bayern hat das Gesundheitsamt einen Toten bestätigt, bei dem Listerien die Hauptursache war. Ein Zusammenhang mit Sieber werde untersucht.
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AZ, dpa
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