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Natur
28.08.2017

„Skandalöse Jagd“ auf Rehwild

Ein Jäger bei seinem nicht immer unumstrittenen Werk. Im Staatsforstbetrieb Forchheim sollen nun bei einer geradezu skandalösen Drückjagd 61 Rehe erlegt worden sein. Nicht nur Bayerns Jägerpräsident Jürgen Vocke ist empört.

Im Staatsforstbetrieb Forchheim soll es schwere Verstöße gegen die Waidgerechtigkeit gegeben haben. Inzwischen läuft eine Strafanzeige. Jäger kritisieren hohe Abschusszahlen

Der Fall sorgt für erheblichen Zündstoff in Forst- und Jägerkreisen. Es war im Januar dieses Jahres, als bei einer Drückjagd im Revier Edelmannsberg des Staatsforstbetriebs Forchheim neben sechs Sauen auch 61 Rehe erlegt wurden. Und dies, obwohl der Abschussplan mit 19 von 22 Rehen schon fast erfüllt war. Der Jägerausschuss Oberfranken hat inzwischen den Jagdscheinentzug für den Leiter des Forstbetriebs sowie den Jagdleiter gefordert. Im Antrag werden „schwere Verstöße gegen die Grundsätze der deutschen Waidgerechtigkeit“ genannt. Der Bayerische Jagdverband (BJV) und ein Tierschutzverband haben Strafanzeige erstattet.

Der Drei-Jahres-Abschussplan für Rehwild sah im 152 Hektar großen Revier Edelmannsberg insgesamt neun Böcke, 35 Geißen und Schmalrehe und 24 Kitze vor. Der in die Kritik geratene Forstbetriebsleiter Stephan Keilholz nahm nun für sich in Anspruch, dass er den dreijährigen Abschussplan bereits im ersten Jahr erfüllen könne. Diese Auffassung hat das bayerische Landwirtschaftsministerium in einem Schreiben an die zuständige untere Jagdbehörde im Landratsamt Bamberg auch bestätigt. „Diese Variante ist rechtlich grundsätzlich zulässig, in der Praxis aber eher selten“, heißt es in der Stellungnahme. Der Bamberger Landrat Johann Kalb hatte sich persönlich an Minister Helmut Brunner gewandt und um Klärung gebeten.

Der oberfränkische Jägerausschuss beharrt jedoch auf einer tierschutzrechtlichen Prüfung und spricht von einem „weit überzogenen Abschuss“. Bayerns Jägerpräsident Jürgen Vocke hält die Drückjagd auf Rehe, bei denen das Wild mit Hunden den Schützen zugetrieben wird, generell für nicht akzeptabel. „Die Art und Weise, wie gejagt wird, ist dreist“, sagt Vocke – gerade im Winter, wenn sich das Wild in einer Notzeit befinde. Treffen die Vorwürfe zu, seien die Rehe wochenlang angekirrt, also mit Futter angelockt worden. „Der Tierschutzgedanke gilt als oberstes Gebot. In diesem Fall wurde er außer Kraft gesetzt.“ Er, Vocke, distanziere sich in aller Form von dieser Jagd. Gerade die Staatsforsten hätten eine Vorbildfunktion.

Die Vorfälle in Forchheim haben auch den CSU-Bundestagsabgeordneten Georg Nüßlein empört. Er fordert deshalb personelle Konsequenzen in dem oberfränkischen Forstbetrieb. Nüßlein, selbst Jäger und Revierinhaber in Münsterhausen (Kreis Günzburg), hat jetzt Vertreter der schwäbischen Staatsforstbetriebe zu einem Gespräch ins Allgäu geladen. Der überzogene Abschuss von Gams- und Rehwild sei nicht mehr hinnehmbar, sagt der Politiker. „Der Jagddruck auf das Wild ist zu hoch und verstärkt nur noch die Verbissschäden.“ Er spricht sogar von einer „Ausrottungsstrategie“ der Staatsforsten.

Vor allem revierübergreifende Drückjagden, bei denen nicht nur Wildschweine, sondern auch Rehe geschossen werden, lehnt er entschieden ab. Diese Jagdmethode habe mit Waidgerechtigkeit nichts zu tun und sei geradezu skandalös. Er werde deshalb in der Sache „keine Ruhe geben“, sagt der stellvertretende Unions-Fraktionsvorsitzende im Bundestag.

Keinerlei Verständnis zeigt Nüßlein für die Aussage eines Försters, die Schonzeit für Rehböcke aufzuheben, weil sie mit ihren Gehörnen, die im Frühjahr einen sogenannten Bast tragen, an den jungen Bäumen fegen. „Diese Forderung ist geradezu hanebüchen und löst bei mir nur noch Kopfschütteln aus.“ Den überhöhten Rehwildabschüssen müsse vielmehr endlich Einhalt geboten werden. „Das Wild hat einen Anspruch auf Lebensraum.“

Der Sprecher der Bayerischen Staatsforsten in Regensburg, Philipp Bahnmüller, sagte auf Anfrage, beim Umbau zu einem naturnahen Wald ohne die Errichtung teurer Zäune, um die jungen Pflanzen zu schützen, sei ein angepasster Schalenwildbestand nötig. „Dort, wo die Verbissschäden nach wie vor hoch sind, muss auch der Jagddruck aufrechterhalten werden“, so Bahnmüller. Beim in die Kritik geratenen Staatsforstbetrieb Forchheim sei im Januar eine Begehung geplant, um sich von der Vegetationssituation ein Bild zu machen.

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