So starten die Parteien heute in den Landtagswahlkampf
Olaf Scholz, Markus Söder, Christian Lindner: Zum politischen Aschermittwoch fahren die Parteien mit prominenten Rednern auf und stimmen sich damit auf die Landtagswahl ein.
Mit Bierzeltreden samt derbem Humor starten die Parteien am politischen Aschermittwoch (10 Uhr) in den Landtagswahlkampf. Dank der aufgeladenen politischen Stimmung in Deutschland dürften die Frontlinien bei den zeitgleich stattfindenden Fernduellen nicht immer so ganz einfach auszumachen sein.
Seehofer kommt aus gesundheitlichen Gründen nicht
Eine Woche nach dem Ende der Koalitionsverhandlungen im Bund und inmitten der Turbulenzen bei der SPD treten unter anderem Markus Söder bei der CSU in der Passauer Dreiländerhalle und Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz bei den Sozialdemokraten am Rennbahngelände Vilshofen auf. CSU-Parteichef Horst Seehofer hatte seinen Auftritt aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig abgesagt. Söder dürfte nach jahrelanger Abstinenz in Passau den Fokus auf die Landtagswahl am 14. Oktober legen, bei der er für die CSU die absolute Mehrheit verteidigen will.
Traditionsgemäß besteht der politische Aschermittwoch nicht nur aus Auftritten von Vertretern der großen Parteien: Auch FDP (mit Parteichef Christian Lindner, in der Stadthalle Dingolfing), AfD (mit Parteichef Jörg Meuthen, Donaucenter in Osterhofen), Grüne (mit dem neu gewählten Bundesvorsitzenden Robert Habeck, Bernlochner Saal in Landshut) und Linke (mit Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch, auf der MS "Stadt Linz" in Passau) bieten bundespolitische Prominenz in Niederbayern auf. Bei den Freien Wähler soll Parteichef Hubert Aiwanger in der Deggendorfer Stadthalle ans Rednerpult treten.
Andreas Scheuer attackiert die SPD
Die CSU auch den Koalitionspartner im Bund, die angeschlagene SPD, nicht von Kritik verschonen. "Der politische Aschermittwoch ist nicht der Tag für Barmherzigkeit und Rücksichtnahme", sagte Generalsekretär Andreas Scheuer am Morgen im Bayerischen Rundfunk. Inzwischen habe es sich "ausgeschulzt", sagte er mit Blick auf den Abgang des Parteichefs und früheren Kanzlerkandidaten. "Wir haben einen Partner, der eigentlich die 'sich selbst-zerfleischende Partei Deutschlands' ist."
Zum nun anlaufenden Mitgliederentscheid der SPD über den aushandelten Koalitionsvertrag sagte Scheuer, wenn der negativ ausginge, "dann wäre das eine große Krise für Deutschland und das würde Neuwahlen bedeuten". Er werde in seiner Rede die Erfolge seiner Partei hervorheben. "Da können wir mit vielen Inhalten aufwarten: ein großes Familienpaket, Begrenzung der Zuwanderung, Entlastung für den Mittelstand, ein großes Digitalpaket."
Merkel kommt nicht nach Bayern
Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel wird wie üblich erst am Abend auftreten - im viele Hundert Kilometer entfernten Demmin in Mecklenburg-Vorpommern. Erwartet werden maximal 1000 Zuschauer. (dpa/lby)
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