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Tradition
24.02.2017

So tanzten die Münchner Fassmacher gegen die Pest

Insgesamt besteht der Schäfflertanz aus sieben Figuren, die größtenteils Bezug auf die Pest nehmen.
Foto: Jakob Stadler

Eigentlich findet der Schäfflertanz in München nur alle sieben Jahre statt. Dieses Jahr machen die Fassbauer mit ihrer Tradition eine Ausnahme. Der Anlass ist aber umstritten.

Die Musiker setzen ihre Instrumente an, der Defiliermarsch erklingt. Rund 20 Männer mit grüner Kappe, roter Jacke und schwarzer Hose über den Wadlstrümpfen winken der Menge am Münchner Rindermarkt mit weißen Handschuhen zu. Mehrere hundert Zuschauer haben sich versammelt, doch nicht jeder weiß, wo er eigentlich gelandet ist. „Schäffler? Ich kenn einen Scheffel Mehl, aber damit hat es, glaube ich, nichts zu tun“, sagt eine Zuschauerin. „Das sind doch so Holz ... nee, Fassmacher, oder?“, fragt eine andere.

In Rot-Schwarz führen sie den Tanz ihrer Zunft aus

Tatsächlich sind die vor ihnen tanzenden Schäffler ursprünglich Handwerker, die Holzgefäße wie Fässer herstellen. Auf dem Rindermarkt führen die rot-schwarz gekleideten Herren den traditionellen Tanz ihrer Zunft auf. Ein seltenes Schauspiel, denn eigentlich machen sie das nur alle sieben Jahre. Dann besuchen sie in den Wochen vor Fasching große Plätze der Landeshauptstadt. Turnusgemäß wäre es erst 2019 wieder so weit, doch weil der Tanz angeblich vor 500 Jahren zum ersten Mal aufgeführt wurde, macht der Verein eine Ausnahme.

In reduzierter Form. Statt 42 Tagen mit etwa 400 Tänzen stehen dieses Jahr nur 27 Tänze auf dem Programm, die letzten vier Auftritte sind am Faschingsdienstag. Auch für die Vorbereitung war wenig Zeit, allerdings ist es die gleiche Truppe wie 2012, erzählt Vortänzer Alexander Meier. „Das hat man schnell wieder drin, wenn man schon 400 Tänze hinter sich hat.“

Früher einmal, da waren alle Schäfflertänzer echte Fassbauer. Heute üben das alte Handwerk nur noch sehr wenige Menschen aus, daher weiteten die Schäffler ihre Suche nach Tänzern auch auf andere Berufsgruppen aus. Zumindest die acht Mitarbeiter der letzten verbliebenen Holzfassbau-Firma in München sind aber allesamt Teil der Tanzgruppe. Kein Wunder, ist ihr Chef Wilhelm Schmid doch zugleich Vorsitzender des Fachvereins, der die traditionellen Tänze organisiert.

Im Takt der Musik marschieren die Tänzer ins Innere des Kreises, den die Zuschauer bilden. Zwischen sich tragen sie jeweils einen mit grünen Lauben verzierten Bogen. Zwei als Kasperl verkleidete Männer rennen herum und machen ihre Späße mit dem Publikum. Sie malen jedem, der nicht aufpasst, mit Schminke eine schwarze Nase. Das soll Glück bringen – aber auch an die Pest, den Schwarzen Tod, erinnern.

In München ging die Pest um - die Schäffler gingen trotzdem auf die Straße

Denn da liegt dem Mythos nach der Ursprung der Tradition. Demnach ging im Jahr 1517 die Pest um in München. Ein beträchtlicher Teil der Bevölkerung war gestorben, die Überlebenden saßen verängstigt in ihren Häusern und trauten sich nicht auf die Straße. Die Schäffler wollten das nicht hinnehmen und zogen eines Tages mit fröhlicher Musik auf den Marktplatz. Mit ihren grünen Bögen führten sie einen Tanz auf und lockten die verschüchterten Münchner nach draußen.

Die Tradition hat sich gehalten. Auch 2017 stellen sich die Tänzer im Kreis auf, die Bögen zwischen sich nach oben gestreckt. Dann beginnt ihr Tanz, der aus verschiedenen Figuren besteht. Etwa die „Schlange“, bei der die Tänzer in einer Reihe durch einen Bogen nach dem anderen schlüpfen, immer im Hopsergang zur Musik. Die Schlange ist eigentlich ein Lindwurm, das Ungeheuer, das die Menschen im Mittelalter mit der Pest verbanden.

Das restliche Jahr über sind die Schäffler am Münchner Rathaus zu sehen, wenn auch nur als Figuren. Das Glockenspiel zeigt unter anderem den traditionellen Tanz
Foto: Ralf Lienert

Dass der Tanz alt ist, ist unumstritten. Das Entstehungsjahr 1517 aber sehr wohl. Denn die erste Erwähnung in den Archiven der Landeshauptstadt ist deutlich jünger: 1702 beantragten die Schäffler, ihren Tanz aufführen zu dürfen. Bereits damals hieß es, das sei eine althergebrachte Tradition. Das Jahr 1517 kam im 19. Jahrhundert ins Gespräch und bezieht sich auf ein Pestgemälde aus diesem Jahr. Im Sterberegister der Stadt gibt es aber keinen Hinweis auf eine Seuche vor 500 Jahren. Unklar ist auch, warum der Tanz nur alle sieben Jahre stattfindet. Es gibt Theorien, etwa die Sieben als Glückszahl oder dass auch die Pest alle sieben Jahre die Stadt heimsuchte. Verbrieft ist das nicht.

20 Minuten dauert ein Tanz. Das Finale ist der Reifenschwung. Einer der Rot-Schwarzen stellt sich auf ein Fass und wirbelt zwei Ringe durch die Luft, in denen jeweils ein Schnapsglas steht. Durch die Geschwindigkeit verschüttet er keinen Tropfen. Danach dankt er der Menge und trinkt auf die Gesundheit.

Außerhalb der Tanzsaison sind die Schäffler am Münchner Rathaus zu sehen, wenn auch nur als Figuren. Das Glockenspiel zeigt unter anderem den traditionellen Tanz.

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