So war Horst Seehofers letzter Neujahrsempfang
Nach dem Sondierungsmarathon in Berlin gibt es in Bayern viel Applaus für CSU-Chef Seehofer. Dieser findet beim Neujahrsempfang der Staatsregierung aber auch nachdenkliche Worte.
Zum neunten und nach eigenen Worten letzten Mal hat Horst Seehofer als Ministerpräsident den Neujahrsempfang der bayerischen Staatsregierung in der Münchner Residenz eröffnet. "Ich bin ein bisschen wehmütig in diesen Tagen, aber es überwiegt doch die Dankbarkeit", sagte der CSU-Chef am Freitagabend in seiner kurzen Begrüßungsrede. Anwesend waren das gesamte Kabinett sowie Prominenz und Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur, Sport, Medien und Gesellschaft - wie im vergangenen Jahr waren rund 1700 Gäste geladen.
Seehofer verzichtete auf die Tradition des Defilees
Wie vor einem Jahr verzichtete Seehofer auf die frühere Tradition des Defilees. Statt zum Auftakt stundenlang Hände der Gäste zu schütteln, konnte er so direkt zu Beginn seine kurze Rede halten. Nachdem Seehofer in der Nacht auf Freitag am Sondierungs-Marathon von Union und SPD in Berlin teilgenommen hatte, war zwischenzeitlich auch um seine eigene Anwesenheit gebangt worden. "Heute muss ich sagen, ich freue mich auch über mich, dass ich nach 24 Stunden ohne auch nur eine Minute eingenickt zu sein direkt hierher gekommen bin."
"Sie glauben gar nicht, wenn man jeden Tag direkt neben Angela Merkel am Tisch sitzt, verliert man alle Eigenschaften eines bayerischen Löwen. Man wird wirklich zahm", sagte Seehofer. Das Sondierungspapier sei ein Projekt für die Erneuerung und den Zusammenhalt Deutschlands. "Ich bin richtig müde, aber glücklich, dass wir eine Regierung bekommen." Dieser Tag sei ein Erfolg für die Demokratie. Zur Überwindung der Spaltung der Gesellschaft sei noch mehr notwendig.
Im Dezember hatte Seehofer angekündigt, im ersten Quartal des Jahres seinen Regierungsposten an CSU-Spitzenkandidat Markus Söder übergeben zu wollen. Damit dürfte dieser im kommenden Jahr erstmals Gastgeber des Empfangs sein - offen ist aber, ob als Ministerpräsident mit einer weiterhin alleinregierenden CSU oder als Spitze eines Bündnisses mit einem Koalitionspartner. Derzeit ist die CSU in den Umfragen weit von einer Alleinregierung entfernt. (dpa/lby)
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