Soldaten bleiben länger als geplant in Kempten und Kaufbeuren
Der Abzug aus den beiden Allgäuer Städten wird länger dauern, als die Bundeswehrreform vorsieht. Noch aber ist das letzte Worte nicht gesprochen.
Die beiden Allgäuer Städte Kaufbeuren und Kempten werden voraussichtlich deutlich länger Bundeswehrstandorte bleiben, als im Zuge der großen Bundeswehrreform vorgesehen war. Auch wenn die Verzögerungen offiziell vom Verteidigungsministerium noch nicht bestätigt sind, gilt als sicher, dass die Zeitpläne für den Abzug nicht zu halten sein werden.
Der Schock war groß, als der damalige Verteidigungsminister Thomas de Maizière im November 2011 seine „Giftliste“ präsentierte: Die Bundeswehr gibt 31 Standorte auf, viele weitere werden reduziert, war da zu lesen. Besonders stark betroffen war das Allgäu: Von 4250 Stellen sollten nur 1680 übrig belieben. Für Kempten sah der Mitte 2012 nachgereichte Zeitplan für die Schließungen vor, dass fast alle Dienstposten bis zum dritten Quartal 2016 wegfallen sollen.
Bundeswehr geht offenbar nicht vor dem Jahr 2018
Doch das dürfte jetzt nur noch Makulatur sein: „Wir gehen davon aus, dass die Bundeswehr nicht vor 2018 geht“, sagte Oberbürgermeister Thomas Kiechle (CSU) unserer Zeitung. Hintergrund: Die bis Juli 2015 geplante Verlegung der Einheiten nach Dornstadt bei Ulm verzögert sich wegen des schlechten baulichen Zustandes der dortigen Rommel-Kaserne.
Kiechle nimmt’s gelassen, auch wenn Planungssicherheit sicher anders aussieht: „Schockiert war ich nicht. Jetzt haben wir mehr Zeit für die Entwicklung eines tragfähigen Konzeptes. Ob das letzte Wort aber nun gesprochen ist, wird man sehen.“
Teile des Ausbildungszentrums bleiben bis 2020 in Kaufbeuren
Ähnlich ist die Lage in Kaufbeuren. Ursprünglich wollte die Bundeswehr den Fliegerhorst bis Ende 2017 räumen. Doch aktuell sieht es so aus, dass Teile des Ausbildungszentrums für Techniker noch bis 2020 bleiben werden. Die Verlegung des Zentrums nach Lagerlechfeld macht dort Um- und Neubauen nötig, die jedoch nach Informationen des Kaufbeurer CSU-Bundestagsabgeordneten Stephan Stracke erst 2016 beginnen werden.
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