Sonnenbrand, Stiche, Blasen - Was wirklich hilft
Mückenstiche, Sonnenallergie und Heuschnupfen – von solch kleinen Zipperlein muss man sich in der warmen Jahreszeit nicht die gute Laune verderben lassen. Denn es gibt Hilfe.
Es könnte alles so schön sein. Die Sonne strahlt, die Vögel zwitschern und die Blumen blühen. Wäre da nicht... Ja, wäre da nicht das lästige Jucken an der Wade, das die Mücke von gestern Abend verursacht hat. Das schmerzhafte Ziehen der roten Arme, die der Sonnenbrand mit sich bringt. Das Kribbeln in der Nase und das Brennen der Augen, das der Heuschnupfen verursacht. Der Sommer ist wunderbar, doch auch er hält einige Zipperlein bereit, die lästig und schmerzhaft sein können. Die gute Nachricht: Es gibt Abhilfe. Die Dermatologin Professorin Julia Welzel vom Klinikum Augsburg gibt Ratschläge, wie man mit den kleinen Wehwehchen der warmen Jahreszeit am besten klarkommt.
Sonnenbrand
Die Haut ist stark gerötet, schmerzt und wirft womöglich sogar Blasen – wer das Eincremen vergessen hat, kann sich in der warmen Jahreszeit schnell auf einen Sonnenbrand gefasst machen. Kurzfristig hilft da der Dreiklang: Kühlen, Cremen, Trinken. Kaltes Wasser entspannt die gereizte Haut. Auch Kühlpacks können lindern – diese sollten allerdings in ein Tuch gewickelt werden, um Erfrierungen der ohnehin schon gereizten Haut zu vermeiden. Feuchtigkeitscremes helfen der Haut ebenfalls, sich zu erholen. Auch Aspirin schadet nicht – es wirkt entzündungshemmend, sagt Dermatologin Welzel. Die langfristigen Schäden, die der Sonnenbrand an der Haut anrichtet, können dadurch aber nicht wettgemacht werden. Denn das Risiko für Hautkrebs steigt mit jedem Sonnenstrahl, der auf die Haut trifft. Deshalb gilt: Lieber vorsorgen – und sich mit Sonnencreme und Kleidung schützen, damit Sonnenbrand erst gar keine Chance hat.
Sonnenallergie
Wie beim Sonnenbrand geht auch hier die Vorbeugung vor: Sonnenschutz durch Sonnencremes mit UVA- und UVB-Filter – und langärmlige Kleidung. Ist die Sonnenallergie aber einmal da, dauert es laut Welzel etwa zwei bis drei Tage, bis die Beschwerden abklingen. Quarkumschläge können die Schmerzen lindern, ebenso wie kalte, feuchte Tücher. Wer dem Juckreiz nicht standhalten will, sollte zum Arzt gehen und sich Cortisonsalbe verschreiben lassen.
Sonnenstich
Wer durch zu viel Hitze Kreislaufprobleme bekommt, sollte sich schnell in den Schatten setzen und viel trinken. Kalte, feuchte Tücher auf Stirn und Nacken lindern die Symptome. Je nach dem, wie stark die Beschwerden sind – vor allem, wenn auch Erbrechen oder gar Ohnmacht hinzukommen – sollte ein Arzt konsultiert werden.
Mückenstiche
Der Sommer ist die Zeit der Schmetterlinge und Marienkäfer, aber auch lästige kleine Biester sind in diesen Monaten unterwegs. Wo Mücken ihren Rüssel in unseren Körper gesteckt haben, kommt es zu juckenden roten Stellen. Auch wenn es noch so schwer erscheint, sich zu beherrschen: Kratzen ist die denkbar schlechteste Lösung. Denn dadurch wird der Juckreiz nur verstärkt. Zudem kann so Schmutz in die Wunde kommen und zu einer Entzündung führen. Besseres Gegenmittel: Mit einem Eiswürfel über die Wunde streichen oder eine halbierte Zwiebel daran halten. Der Eiswürfel kühlt die Stelle und lindert den Juckreiz. Der Saft der Zwiebel beugt Entzündungen vor. Auch Antihistaminika und Cortisoncremes verhindern allzu starken Juckreiz. Ein neuer Hitzestift, der direkt nach dem Stich auf die Wunde aufgetragen wird, denaturiert das Gift und bremst ebenfalls Juckreiz. Erhältlich ist der Stift in der Apotheke.
Blasen an den Füßen
Wenn die neuen Sommerschuhe an einer Stelle stark reiben, entstehen Blasen: eine zweite Hautschicht, unter der sich Flüssigkeit ansammelt. Diese Schicht hilft der Haut, sich selbst zu heilen. Kleine Blasen sollte man deshalb nicht aufstechen. Größere Blasen können mit einer desinfizierten Nadel aufgestochen werden. Anschließend sollte die Stelle mit Wasser und Seife gereinigt werden. Blasenpflaster bauen einen zusätzlichen Schutz für die problematische Hautpartie auf.
Heuschnupfen
Es gibt drei Möglichkeiten, sagt Welzel: Man kann die Pollen meiden, sich durch die Einnahme von Antihistaminika und Nasensprays oder Augentropfen symptomatisch behandeln oder man kann eine Hyposensibilisierung durchführen lassen. Wer nicht weiß, ob er an einer Sommergrippe oder an Heuschnupfen leidet, sollte auf den Juckreiz achten: Kribbelt es in der Nase und den Augen, ist die Wahrscheinlichkeit für Heuschnupfen hoch.
Schürfwunden
Vor allem Kinder, die im Sommer mit Skateboardfahren oder Fußballspielen ihre Zeit verbringen, sind für Stolperer gefährdet. Julia Welzel empfiehlt, die Wunde erst zu reinigen – und auf keinen Fall irgendwelche Hausmittelchen darauf zu packen, sondern sie höchstens mit Desinfektionsmittel einzusprühen. Am besten heilen solche Wunden an der Luft. Wer gerne ein Pflaster darauf kleben möchte, sollte am besten ein Blasenpflaster verwenden. Das legt sich wie eine künstliche Haut über die Verletzung und man kann damit sogar duschen gehen.
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